Warum ich die Medizin mag?
Die Frage ist leicht zu beantworten!
Weil ich ein Medizinmann bin!
Sozusagen ein poetischer Onkel Doktor, der schon in seiner Studentenzeit mit der Gitarre die Bistros unsicher machte. Manchmal, zumindest. So sah das damals aus
Heute sieht das natürlich etwas anders aus.
Aber was soll’s. Man liebt die Poesie und die Musik oder eben nicht. Wenn der Großvater Organist war und die Mutter Klavier spielte und ersten Sopran im Chor des Musikkonservatoriums sang, dann ist man vorbelastet ohne es zu merken.
Nach der Grundausbildung kam dann ebenfalls das Klavier, die Orgel und schlussendlich die Gitarre. Dann kamen die Mädchen und die Bistros.
Und Georges Brassens, Jean Ferrat, Léo Ferré, Maxime le Forrestier, Frédéric Mey bis ich erfuhr dass das der Reinhard ist. Gainsbourg, Brel und all die anderen sowieso.
Und Bob Dylan und Leonard Cohen.
Ich vergess‘ noch „meine“ Österreicher: Georg Danzer, Wolfgang Ambros, den Fendrich und Arik Brauer. Und noch so viele…
Ich hab mich dann sicherheitshalber (aber nicht nur) der Medizin verschrieben, weil die Musik „eine brotlose Kunst“ ist, wie mein Großvater mir einbleute. Er hatte wohl recht, ich war zu faul zum Üben. Und wie sagte schon mein „Freund“ Brassens: „Un don sans technique n’est rien qu’une sale manie.“*
Es gab ja noch die Bistros, die Schihütten, die Partys und das einsame Kämmerlein.
So kommt es, dass ich erst im hohen Alter das tun kann, was ich schon immer tun wollte: Schreiben und Komponieren.
Euer jmpg
* Talent ohne Technik ist eine schlechte Angewohnheit.