Ich mag das Wort Lyrik nicht so richtig, es erinnert mich zu sehr an die Lyra und ihre von mir so geliebten Nachfolge-Instrumente. Und allzu viele Werke, die unter dem Begriff Lyrik verkauft werden, besitzen alles andere als Musik.
Welches Spiel ist das
Alles kryptisch einzuwickeln
Versteckt man
Die eigene Seele oder doch
Die Unzulänglichkeit
Ich finde es unglaublich interessant, mir jetzt den theoretischen Unterbau meiner spontanen Poesie und meiner Lieder (Lyrik!, schau an…) anzulesen. Angeblich bin ich dem „akzentuierenden Versprinzip“ verhaftet…
Natürlich kann man Poet werden indem man erst mal die Regeln lernt und sie dann wie in einem Puzzle anwendet.
Ich bin aber mehr für das Spontane. Es muß richtig klingen. In meinen Ohren. Und gut ausschauen. In meinen Augen. Und verständlich sein. Für meine Leser.
Das Studium soll Techniken lehren, die schon mal angewendet wurden, in der Vergangenheit. Das Handwerkliche halt, das Rüstzeug. Auch wenn man es nicht nutzt.
Wenn den Bildern meiner Erinnerungen eine Sprache innewohnt, derer sie sich bedienen, wenn ich auf sie treffe, dann ist es stets die Sprache des Landes und der Stadt, die diese Bilder beherbergen, und die Sprache der Teilnehmer an diesen Erinnerungen.
Quand reviennent mes souvenirs
C’est dans leur langue
Que je respire
Die Rhythmik, Komma, die Metrik (ja, ja, es ist eine Metrik), in der ich schreibe, ist spontan. Ich denke in dieser Rhythmik.
Ich denke melodiebezogen, ich kann auch aus einem Dreisilber eine Zweierbetonung machen, ohne die Rhythmik zu zerstören.
Die eigenen Gedichte in eine andere Sprache zu übertragen, weil man es kann, ist natürlich optimal. Nur sind es bei mir dann, formal gesehen, stets zwei verschiedene Werke.
Je ne traduis pas vraiment mes poèmes ou mes chansons.
J’essaie de recréer les images et l’atmosphère du texte original, sans pour autant me laisser encarcérer par une traduction litérale.
Ich habe jetzt die intersemiotische Translation für mich entdeckt.

Natürlich kann man das Wörtchen Poesie wörtlich betrachten und benutzen. Wird ja auch oft so gehandhabt, glaub‘ ich. Dann bedeutet es einfach „Erschaffung“.
Oder, modernisiert: „Werk“.
Bleistift, Papier und deren moderneren Alternativen sind dann schlicht die „Werkzeuge“.
Kann ich euch ganz alleine lassen
Wenn es mal soweit ist
Kommt ihr zurecht?
Braucht ihr mich
Wirklich
Nicht?
Schon lang‘ nicht mehr, nicht wahr?
Nur will ich halt
Davon nichts wissen
Wie sollt‘ ich auch?
Ich kann nicht glauben
Was mich doch nur
Dem Ende näher bringt
Die Reaktionen unserer politischen Vertreter nach dem Pariser Massaker hat mich in ihrer Naivität und ihrem Mangel an Verständnis von Ursache und Konsequenzen regelrecht geschockt.
Die Verfolgung der Juden im Dritten Reich mit der augenblicklichen Ablehnung und der Angst vor der muslimischen Bevölkerung in unseren Ländern zu vergleichen, wie es unser Vize-Premier ziemlich gewunden formulierte, ist nichts anderes als eine grobe Unverschämtheit. Und ein Zeichen von politischer Unreife.
Es ist mir nicht in Erinnerung, dass irgendwelche europäische Mitbürger jüdischen Glaubens zu irgend einem Zeitpunkt unsere gesellschaftliche Ordnung in irgendeiner Weise bedroht, und so Angst und Verfolgung ausgelöst hätten. Auch nicht vor, während und nach dem „Dritten Reich“.Das war ein staatlich orchestriertes Progrom.
Der Antisemitismus hatte und hat folglich kein Parallelen mit unserer Angst vor islamistischen Umtrieben. Wenn die elementaren Vergleiche unserer Regierenden auf sämtlichen Beinen hinken, kann von Verständnis wohl keine Rede sein.
Herr Bettel hat als Reaktion auf den ganzen Pariser Horror den peinlichen Versuch unternommen, öffentlich zu weinen, und in einem langen Schachtelsatz, ohne erkennbare Syntax, eine gesteigerte Entwicklungshilfe als Prävention gegen den Terror vorgeschlagen. Sancta Simplicitas!
Der Islam, oder vielmehr die Fehlentwicklungen, die aus dessen Glaubens- und Staatsverständnis hervorgehen, bedrohen inzwischen die ganze Menschheit, einschließlich die eigenen Glaubensbrüder und -Schwestern, die vor dem Terror in ihren eigenen Ländern zu uns herüber flüchten. Es sind nicht diese Flüchtlinge, die unsere Existenz bedrohen, wie es die dumpfen PEGIDA-Mitläufer zu glauben scheinen. Es sind Ansässige mit Migrationshintergrund, die bereits hier geborenen und gross geworden sind. Sie sind aber nie richtig in unserer Gesellschaft angekommen, vielleicht weil sie sich hin und her gerissen fühlen zwischen den Werten eines mittelalterlichen patriarchalen Islam, den ethische Vorstellungen also, die ihnen ihre Eltern vermittelt haben einerseits, und den freien Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums in den Demokratien der westlichen Welt andererseits.
Die Frau in unseren Breiten ist (wenigstens theoretisch) dem Mann gleichberechtigt und kann ihr Leben selbst bestimmen. Allein dieser Unterschied rüttelt am Selbstverständnis und Selbstwertgefühl des islamischen Mannes, der es gewohnt ist, in seiner Familie die letzte Instanz zu sein. Auch der größte menschliche und gesellschaftliche Versager bleibt das zu achtende Oberhaupt der Familie. Sein Wort gilt. Seine Frau und seine Töchter glaubt er verschleiern zu müssen, um sie vor den lüsternen Blicken anderer Männer zu schützen. Er bestimmt allein, wo sie wann und mit wem unterwegs sind. Eine verquere Logik, die unterstellt, dass alle (zumindest islamische) Männer unter einem unkontrollierbaren Sexualtrieb leiden und, logischerweise, alle (zumindest islamische) Frauen potentiell „unanständig“ sind, wenn sie unbeaufsichtigt sind.
Vergewaltigungen, wie sie in Indien an der Tagesordnung sind stehen hier nur insoweit zur Debatte, als daß eine unverschleierte, sich unziemlich-westlich kleidende und gebärdende Frau, dieser Logik entsprechend, die eigentliche Schuld am „Geschehen“ trägt. Welch entsetzliches, erbärmliches Welt- und Menschenbild. Und welch minderwertiges Selbstverständnis.
Es sind in Deutschland die „radikalen Verlierer“, wie Enzensberger sie bereits 2005 nannte, die auf uns losgehen. Die der zweiten oder bereits dritten Generation, die, ohne wesentliche Ausbildung und Zukunftsaussichten, die, mit dem Berufswunsch Harz IV, die, die weder vernünftiges Deutsch noch vernüftiges Türkisch sprechen und das Schwinden der absoluten männlichen Dominanz hinterhertrauern. Sie reißen so manchen orientierungslosen, dem Druck der heutigen Arbeits- und Konsumwelt nicht stand haltenden und nur bedingt intelligenten jungen Nicht-Moslem mit in das vermeintlich stabile und einfache moslimische Glaubenssystem. Der Koran regelt den Tagesablauf. Eigenes Denken ist nicht erforderlich.
Dass die Situation in Frankreich und Belgien, mit ihren Vorstadtghettos und der Perspektivlosigkeit der ehemaligen nordafrikanischen Kolonie-Immigranten belgischer oder französischer Nationalität, ohne sprachliche Kommunikationsprobleme, eine ganz andere ist, als die der türkischen Arbeitsimmigranten in Deutschland, dürfte einleuchten. Die Lage in beiden Kolonialherrenländern ist wesentlich explosiver. Man glaubt dazugehören zu müssen, und merkt im Alltag, daß dem nicht so ist. Wenn man Achmed heißt, braucht man sich so manches Mal namentlich gar nicht erst für einen Job zu bewerben.
Der Hass auf alle Anderen, auf alle, denen es „besser“ geht, auf die, die „dazugehören“, ist die logische Folge.
Das „Dazugehören“, das „Sich-Anpassen“, das „Sich-Integrieren“ ist umso schwieriger für die muslimische Welt, als ihr Glauben, ihre Religion sich nicht allein auf das Spirituelle im Hier und Jenseits beschränkt, sondern in Wahrheit eine vollständiges Regelwerk für fast alle Belange, Pflichten und Rechte des Alltags darstellen. Aufgestellt für eine Gesellschaft des 8. Jahrhunderts nach Christus. Vervollständigt, interprätiert, gegeninterprätiert und uminterprätiert in zahlreichen, fast genau so alten Hadithe (Überlieferungen). Schlußendlich sind dies Hadithe wichtiger geworden als der Koran selbst.
Zu keinem Zeitpunkt hat eine modernes, adaptiertes Verständnis der alten Texte sich in der moslemischen Welt durchsetzen können.
Somit stellen Koran und Hadithe den idealen Rahmen für eindimensionales Denken und Handeln dar. Sie eignen sich für „Versager“ jeglicher Ursache.
Wenn im Koran steht, „tötet alle Nichtgläubigen“, dann versuchen radikalisierte Mosleme ebendas zu tun. Nichtgläubige darf man anlügen, betrügen und ausrauben. Und natürlich töten. Damit rächen sie sich an einer Gesellschaft, mit der sie nicht zurecht kommen und von der sie sich verachtet fühlen. Jetzt werden sie zumindest gefürchtet. Sie erleben ein Gefühl der Macht und eines relativen „Erfolges“, zu denen sie in unserer modernen Gesellschaft keinen Zugang hatten.
Dass die Texte, auf die sie sich berufen, sich auf das 8. Jahrhundert und die damaligen Eroberungskriege beziehen, ficht diese Leute nicht an. Sie führen mit den technischen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts, die nicht einmal aus ihren Kulturkreisen stammen, die Kriege ihrer Urahnen weiter.
Was all das mit dem Antisemitismus des letzten Jahrhunderts zu tun hat, mit der Shoa, oder mit der Bettelschen Entwicklungshilfe für dritte und vierte Welt zur Terrorprevention, ist mir völlig unverständlich.
Es reicht nicht, sich mit Geschäfts- und Staatsbilanzen auszukennen, wenn man Politik betreiben will. Ein Staat ist kein Betrieb, der nur von Buchhaltern geführt werden kann.
Vielleicht sollten wir der Einfachheit halber und zum besseren Verständnis aller, die Juden für den islamischen Terror verantwortlich machen. Palestina wird völkerrechtlich anerkannt, ohne dass dasselbe Palestina das Existenzrecht Israels anerkennen muss, Hamas und Hisbollah erhalten den Friedensnobelpreis, der saudische König wird Generalsekretär der Vereinten Nationen, die Mullhas übernehmen Unicef und ISIS wird in die UN-Blauhelm-Regimente integriert..