Aphorismen

Wenn ein Aphorismus eine Sentenz mit Unterschiedszusatzqualifikativ ist, dann sollten wir erstmal das Wörtchen Sentenz definieren. Und ja, hallo, was ist ein Unterschiedszusatzqualifikativ?

Wissen Sie was? Ein Aphorismus ist das, was Sie und ich daraus machen.

Ich schreibe, Sie lesen, und beide lachen wir darüber.

Ich muss aufpassen, dass mich die Sinnlosigkeit nicht einholt. Es ist nicht gut, wenn der Kampf vorbei ist. Der Frieden macht die Sinnlosigkeit der Existenz erst richtig erkennbar. Im Kampf ums Überleben vergisst man, weshalb man überleben will.

Ich will mich nicht anpassen.
Weil ich so immer wieder eine Ausrede für mein Scheitern habe.

Wer sich von Bildern beleidigt fühlt, dessen Glaube kann nicht sehr tief sein.

Das Geschenkte erfreut Das Erarbeitete macht selbstbewusst

Das Perfekte ist das, woran ich mich stets messe. Ich verliere regelmässig.

Ich bin sehr wählerisch hinsichtlich der Realität, die ich akzeptiere.

Die Obrigkeitsgläubigen sind die Bausteine der Diktatur. Die Obrigkeitsfürchtigen deren Mörtel.

Es gibt Menschen die leben ohne Rücksicht auf Verluste. Vor Allem, ohne Rücksicht auf die Verluste der Anderen

Ich bin Pfarrer geworden. Weil mir au der Kanzel niemand widerspricht.

Maßstab

Ich bin mein eigener Maßstab. Was kann ich, was tu‘ ich, wo steh ich. Diesen Standpunkt zu verteidigen erfordert manchmal sehr viel Unaufrichtigkeit.

Ambitionen können sehr wichtig sein im Leben. Unbestreitbar aber lebt man ruhiger ohne.

Der Abstieg beginnt in dem Augenblick, in dem ich dankbar dafür bin, dass jemand Anders die Verantwortung übernimmt.

Alles wird einfacher, wenn man sich schuldig bekennt. Meistens liegt man dann sogar richtig. Und es ist leichter, Gott um Vergebung zu bitten, als um Anerkennung.

Was haben wir im Paradies eigentlich gegessen? Tiere können es wohl nicht gewesen sein, geht ja sowas von gar nicht. Aber Pflanzen sind ja auch Lebewesen, irgendwie, von daher hab ich jetzt ein Problem.

Und wie ernährten sich die Tiere im Paradies?

Oder war es etwa gar keines für sie?

Und wer machte die Gartenarbeit?

Fragen über Fragen die niemanden interessieren. Und doch entscheiden sie darüber, ob ich ins Paradies will oder nicht. Also, solange nicht wenigstens die Sache mit der Gartenarbeit geklärt ist….!

03-01-13

Wie immer, wenn ich Fragen habe, ist der alte Herr da oben auf Dauerurlaub oder geht nicht ran.

Religion ist die Perversion des Glaubens.

15-01-13

Verachtung ist das Eingeständnis, nichts ändern zu können.

Sei’s drum! Sie verhindert das Magengeschwür!

Das Leben ist interessanter, wenn man nicht so viel weiss. Bei jedem dummen Gespräch erfährt man Neues.

Kein Wissen, keine Erfahrung und keine Intelligenz wird dem Alten nutzen, wenn die Jugend ihre Ignoranz über ihm ausbreitet.

Er wird überrollt werden, wenn er nicht das Geld hat, sich abzuschirmen.

Ich habe nichts dagegen ein durchschnittlicher Mensch zu sein. Man müsste bloss das allgemeine Niveau etwas anheben.

Es gibt keine Schätze. Es gibt nur Sachen, die der Nachbar hat und du nicht.

Es ist nicht die Arbeit an sich, die für den Menschen wichtig ist, sondern das Bewusstsein, gebraucht zu werden.

Wirklichkeit

In der eigenen kleinen Stube ist alles so schlüssig. Draußen weht der Wind der Wirklichkeit

09-04-13 13h15

Besoins

Elle a besoin de limites. Pour s’y adosser. L’horizon n’a pas de limites. Elle n’aime pas la mer.

Wenn es den Bürgern von Wahl zu Wahl besser gehen soll, wie schlecht muss es ihnen denn heute gehen, damit es ihnen jedes Mal besser gehen kann?

Ich beisse ins Gras, weil ich mir den Salat nicht mehr leisten kann.

Die Redner-Tribüne des Aufrührers hat die gleiche Höhe wie der Scheiterhaufen.

Es ist nicht die Arbeit, die müde macht. Es sind die Enttäuschungen

Politik ist die Kunst, Eindimensionalität als Pluralismus zu verkaufen.

Psychotherapie?

Der Versuch, mit guten Worten etwas zu erreichen, wofür man keine Pillen hat.

Eine systemgeprägte Intelligenz ist eine bornierte Intelligenz.

Der schlimmste Gegner ist das Mittelmaß.

Die Idee Gottes ist universell. Die Religionen sind beliebig. Sie sind zeit-und kulturabhängig. Ihre Werte auch.

Nicht einmal die Idee der Unversehrtheit der eigenen Existenz ist dem Menschen heilig.

Alles Vergängliche kann in Frage gestellt werden. Da Gott weder Anfang noch Ende hat, ist er die einzig unantastbare Idee.

Vielleicht bin ich nicht religiös genug, im Sinne der jeweiligen Religionsvertreter, um Berührungsängste mit Andersgläubigen zu haben. Ich habe kein Problem damit, in einer Moschee zu beten, wenn man mir zeigt, wie ich das umsetzen soll, oder in einer Synagoge oder einem Hindu-Tempel. Auch mit animistischem Glauben käme ich klar. Wenn es allerdings zu restriktiv wird, dann nehm ich diskret die Hintertür.

Die tägliche administrative Routine artet in einen Full-time-job aus.

Rauchende Colts in meinem Hirn…

Januar 2014

Ich hab‘ es in Wirklichkeit nicht so mit der Demokratie, wenn es um die andern geht. Das sogenannte Volk ist mir einfach zu naja. Jedenfalls der größte Teil davon.

Ob ich für eine Oligarchie wäre, hängt von meiner Stellung in derselben ab.

Geht es um einen άρχοντας, dann bin ich eher der άν-άρχοντας, der Anarchontas

Glauben

Als ich zu faul wurde, über unlösbare Fragen nachzu denken, fing ich an, zu glauben.

Seither brauch ich keine Antidepressiva mehr

J’ai passé tant d’heures à écouter sans broncher les bêtises de gens imbus de leur personnes, que je me dois de passer mes heures tardives à faire rayonner les miennes

Besançon, 23-02-14

Presse le pas

Tombe la pluie
Presse le pas
Entends-tu
Mon sang qui se bat

À travers mes veines
D’un bon élan
Vers l’aube prochaine
D’un été naissant

Je n’ai pas
Trouvé refuge
Avant que n’advienne
Le dernier déluge

Presse le pas
C’est bientôt fini
Le peu qui me reste
Encore de ma vie

Le peu qui me reste
M’est si précieux
Que je m’y accroche
N’en déplaise à Dieu

Que je défie
L’homme et les Cieux
Si je m’enfuie
C’est bien devant eux

Der Zug

oder:
Es wird nicht besser mit der Zeit
18-05-14 zwischen Köln und Trier

Ich sah mich mal von hinten
Den Gang
Entlang
Torkeln
Die Hosen hochgezogen
Bis unter meine Brust
Mein Rückgrat hatte sich
Verkürzt mein Becken
Stand in Höhe meines Herzens
Und meinen kurzen Nacken
Gab es gar nicht mehr

Die kleine Lily sagte Onkel
Hast du schon immer so geschaukelt
Wenn du dich mal
Nicht festgehalten hast

Ich sagte Lily meine Süße
Das ist der Zug
Das ist der Zug

Die Regelwächter

Muss ich der Regelwächter Sprache
Lernen jetzt
Wo ich erfahren hab‘
Dass es sie gibt?
Die Sprache der Regeln
Die die Sprache regeln?
Und etwa auch
Die Regeln selbst?
Poesie ist das Sprach-Bild der Seele
Ihr Spiel entsteht spontan
Um dann
Der Bewunderung anheim gefallen
Für alle Ewigkeit
In ein Regelwerk gepresst zu werden
Das man doch nur
Dem Augenblick entrissen hat
Nicht jeder ist ein Hölderlin
Wenn auch so mancher
Das Ende mit ihm teilt.

März 2015
In einem Anfall von Desillusion

Vorwort zu „die zeit anfassen“

Ich seh in Deinem Gesicht die Spuren unserer Kämpfe.
Gegeneinander und gegen die Zeit.
Ungerührt von unserem Mut, von unserer Verzweiflung, zieht sie
über uns hinweg.
Manchmal dreht sie sich um und schaut uns an wie ein Spiegel und
sagt, wenn wir erschrecken und uns nicht mehr wiedererkennen:
„Was habt ihr denn geglaubt? Nur ich vergehe und bin doch
alterslos. Ich fresse euch, ich verschlinge euch, soviel ihr euch auch
wehrt.
Und doch seid ihr meine Kinder: die Kinder der Zeit.“
(Auszug aus: Ich schwöre bei Apollon)
Es wabert. Schwarz. Schwarz-weiss-schmutzige Schwaden über dem
noch schwärzeren Moor. Ich wehre mich, es ist ein intellektueller
Kampf, kein emotionaler, obwohl es darum geht, die Traurigkeiten,
die aus der Vergangenheit aufsteigen, abzuwehren. Nicht meine
eigenen Tränen verfolgen mich, sondern die, die ich verursacht habe.
Mit nüchternem, wütendem Wollen gegen diese klebrigen Finger der
Erinnerungen, nicht so einfach, wenn man sich nichts anmerken
lassen will.
Meine Bilder für Euch, meine Stimmungen, Ängste und
Hoffnungen, mein Pfeifen im Wald, mein Anschreien gegen die
Brandung…die alles wieder anspült, was ich getan habe. Früher.
Denen, die mich liebten. Und es vielleicht heute noch tun. Würden.
Wenn…

Wenn und wäre…

Wenn jeder Blitz in meinem Geiste
Ein Geistesblitz wär
Ein jedes Wort aus meinem Munde
Ein Geschenk
Und jeder Punkt aus meiner Feder
Der Schönheit allerletzter Schluß
So schön daß sich die Musen schämten
Und um mich buhlen müssten
Weil Apoll selbst
Mein heimlicher Verehrer wär'

Dann würde ich
Mit Gott gegen die Welt
Wie man so sagt vor allem aber
Gegen die Kultur die wabernde,
Die Buchstaben-Akrobaten
Im Schweiße ihrer Not, die
Verleger der Auserwählten
Gegen die Schönredner
Der bedeutsamen Leere und gegen
Die Seeligsprecher
Der Erbberechtigten
Ihrer selbst

Dann
Ja dann...
Aber hallo vielleicht Gott sei Dank
Ist dem nicht so

Lieder, Chansons, Songs

und manchmal auch sakrale Musik

Dies ist der Refrain eines Chansons („Danse autour“), das sich mit den Strophen schwer tut

Danse autour, tout autour, tout autour
Lève les bras tout autour, tout autour
Tes cheveux flottant dans le vent
Qui te tourne à son tour
Tout autour (le tout 2x)

Tes yeux brillants
Qui suivent le manège tournant
Tes dents blanche-neige
Qui mordent tes lèvres rouge-sang
Tes yeux brillants
Qui suivent le manège tournant…

Danse autour…

Is it really all over now, baby blue?

Es geht uns so gut, daß wir offensichtlich nichts mehr dürfen dürfen. Und jeder, dem es nicht so gut geht, hat rechtliche Ansprüche an uns, denen wir uns nicht verwehren dürfen. Dürfen!
Weil Alle, aber auch wirklich Alle, -ob in unseren Ländern geboren, oder von wo auch immer und aus welchen Gründen auch immer zu uns kommend, legal oder illegal – das selbe Recht auf dasselbe Luxusleben haben dürfen, aber auch haben müssen. Sagen wir. Also, einige von uns.

Ganz gleich auch welche Vorgeschichte, welches Vorleben, bedroht oder nicht, ganz gleich welche kognitive Prägung sie haben und aus welcher kulturellen Gesellschaft auch immer sie kommen und welche archaïschen und Menschen/Frauen-verachtenden Überzeugungen sie mitbringen, sie fordern erstmal, ganz ungeniert und sehr oft voller Aggression. Ganz gleich welchen Unwillen sie an den Tag legen, sich den Menschen anzupassen, in deren Ländern sie mit Hilfsbereitschaft aufgenommen werden. Unbesehen auch des Neides, der sie, verständlicherweise, ergreift. Und der Verachtung, die sie gegen unsere Kultur hegen. Sie alle wollen sofort alle Errungenschaften und Vorzüge unserer Gesellschaft genießen. Ohne eigenes Zutun, sehr oft ohne Akzeptanz unserer Lebensweisen und ohne Gegenleistung. Geht das?

Das ist christlich, nicht wahr? Mögen die Pfaffenhasser jetzt auch noch so pesten. Das ist human, sagt man. Das besänftigt die Sekulären. Sei’s drum.
Das ist Irrsinn, sagt das Volk in seiner Mehrheit. In sämtlichen Ländern inzwischen. Warum?

Der Grund dafür, daß die Mehrheit der Menschen in unseren Regionen anderer Meinung zu sein wagt, als seine Verwalter, denn mehr sind sie nicht, liegt auf der Hand:

Manchmal 20% der Bevökerung, manchmal sogar mehr, leben in einer abgeschotteten, städtischen Welt des Pseudo-Intellektualismus, pseudo, weil sie sich locker und ohne Beweisführung einem höheren Bewußtseins- und Verständniszustandes angehörig fühlen.
Sie leben eigentlich unproduktiv, weil sie nur die Leistungen anderer Menschen bürokratisch verwalten oder, schlimmer noch, interprätieren oder bewerten. Und sie sind immun den tatsächlichen und tagtäglichen Problemen der produktiven Mitbürgern gegenüber. Eine Putzfrau ist produktiv, eine Hausfrau auch. Bauern sind produktiv, und Maurer auf dem Bau. Um nur die zu nennen. Aber auch Lehrer können produktiv sein, wenn sie ihre Schüler nicht nur verwalten oder indoktrinieren.

Und dann gibt es noch diese Leute, die Milliarden von Werten in Milliardelsten Sekunden bewegen, ohne Anstand und Moral, nur um den schnellen Geldgewinn ohne tatsächlichen Mehrwert zu erzeugen. Das sind die Speckjäger auf Kosten der arbeitenden Menschheit und doch beherrschen sie sie. Sie verspielen Werte, die sie nicht erzeugt haben und die ihnen nicht gehören. Sie sitzen in Konzernen, Parteien, Regierungen, Verwaltungen und Gewerkschaften und in Luxemburg sogar im Staatsrat. Ihre Interessen sind partikulär und nicht der Gesellschaft verpflichtet, in der und von der sie leben.

Sie entscheiden über das Schicksal von Millionen von Menschen, von deren Hände oder Geistes Arbeit sie ernährt werden, ohne sich irgendwelche Gedanken über ihre eigene Nutzlosigkeit oder gar kriminelle Schädlichkeit zu machen. Ist auch kein Thema beim 17Uhr-Gin in der City. Und wenn ihre Beutezüge schief laufen, richtet es der Steuerzahler. Der, der arbeitet.
Was ist der Wert einer arbeitenden, produktiven Hand?
Was schert das den Vorstandsvorsitzenden, der für zehn solcher Vorsitze und sein Nichtstun das tausendfache eines ehrlichen Arbeiters, Lehrers, Krankenpflegers, Arztes und Feuerwehrmannes, Landwirtes undichvergeßnochwen verdient. Mit dem Segen der verwobenen Politik.
Dann outet euch doch mal!

Die Zugereisten. Die Flüchtlinge. Die Völkerwanderung…Gab es das nicht schon verschiedene Male in der Weltgeschichte?
Welche Gründe gab es? Klimawandel wegen massiver Vulkanausbrüche und anschließenden Hungersnöten? Dann nehm‘ ich mir halt das, was du hast? Mordlustige Warlords? Wer sichert denn deren Macht? Multikulturelle Gesellschaften im letzlich dadurch untergehenden römische Reich in einer Abwärtskaskade von Besitzenden und nach Besitz Verlangenden? Bis hin zum schlußendlichen Niemand-hat-mehr-was! Zerstört, was euch zerstört? Die Zeit läuft weiter und die Geschichte wiederholt sich.

Darwinistisch angegangen war und ist die Antwort inhuman und inakzeptabel. Wir haben es geschafft, die anderen nicht. Schaut’s daß ihr zurecht kommt. Aber: wir haben ihn uns erarbeitet, unseren Wohlstand. Wir haben ihn uns erkämpft, unseren sozialen Frieden und den Frieden überhaupt. Mit Arbeiten und Kämpfen, Irrsinn und Rationalität. Haupsächlich mit Arbeiten. Über Jahrhunderte hinweg mit abermillionen Opfern in unseren eigenen Reihen. Trotz der macht-und geldbesessenen königlichen und parvenierten Wiedergängern aller Dekaden. Wir dürfen stolz auf das Erreichte sein, wir müssen uns schämen für die Kriege und Morde, und wir müssen achtsam sein, dieses trotzdem Erreichte nicht aufs Spiel zu setzen. Darf irgendjemand, innerhalb oder ausserhalb unserer Gesellschaften uns das zum Vorwurf machen? Wir wollen schlichtwegs das Erarbeitete erhalten.
Es hat aber damals nicht funktionniert. Wird es diesmal funktionnieren? Werden wir das Erreichte aufrecht erhalten können ohne Abstürze?

Oder heißt es bald, wie mein „Freund“ Bob bereits sagte:

The vagabond who’s rapping at your door
Is standing in the clothes that you once wore
Strike another match, go start anew
And it’s all over now, baby blue

Der Text ist noch vielsagender, zeigt er uns doch deutlich daß unser augenblicklicher Wohlstand nicht unbedingt der Verdienst derer ist, die ihn heute geniessen: Take what you have garthered from coincidence… Aber das würde jetzt zu weit führen.

Die mehr oder weniger akzeptable Position der zu kurz Gekommenen außerhalb unserer Kontinente, die eher einer Anklage gleicht, ist einfach: unter den gleichen Voraussetzungen wie ihr, hätten wir das auch geschafft.
Die genauso akzeptable Gegenfrage unsererseits muß heißen: Warum habt ihr das denn nicht bei euch zu Hause versucht? Es waren nicht unsere kolonialistischen Untaten, die euch davon abgehalten hätten. Diesen Schuh werden wir uns nicht anziehen lassen. Eure Probleme sind genau so hausgemacht, wie es die unseren waren. Unsere Despoten und Potentaten, eure Despoten und Potentaten. Wir haben die unseren weitgehend hinweggefegt, ihr die euren nicht!

Wir sind eine christlich geprägte Erdhälfte/drittel/viertel. Christlich mit Ach und Krach. Eine lebenswerte Alternative zu dieser tiefverwurzelten Lebensansicht gibt es nicht. Die christliche Lebensweise, ernst genommen, dürften die tolerantest mögliche sein.

Aber, bis wohin kann die christliche Reaktion gehen? Sicher nicht bis zu dem Punkt, an dem wir die Grundlagen unseres Erfolges auf dem Altar der Nächstenliebe opfern. Der Nazarener mag beide Wangen hingehalten haben und in manchen Fällen mag er recht haben. Ökonomisch gesehen ist diese Haltung aber nicht sehr effektiv sondern tödlich. Geber und Empfänger gehen dabei zu Grunde. Siehe oben…
Abgesehen davon gibt es die gerechtfertigte Empörung der Schaffenden.
Die, die sich Werte erschafft haben, in der Vergangenheit, möchten nicht, daß junge ungestüme Idealisten das Aufgebaute aus ideologischer Verbohrtheit und Unerfahrenheit wieder abreißen. Und wegen ihrer Partikularinteressen in Parteien, Gewerkschaften und Betrieben. Tun sie aber. Wir sollten uns im Klaren sein darüber, daß unsere Erfahrungen den nachfolgenden Generationen nichts nützen.

Kulturdifferenzen anzusprechen ist aber kein Rassismus. Es geht einfach um die berechtigte Angst, nicht mehr so sein zu dürfen, wie wir sind und sein möchten, weil irgend jemand aus einer anderen Kultur, aus deren Scheitern er zu uns geflüchtet ist, daran Anstoß nehmen könnte. Und auch Anstoß nimmt. Mit einer Selbstverständlichkeit und einer Arroganz, die uns viel zu lange sprachlos ließ. Es gilt jetzt unsere Leitkulturen schleunigst und mit Nachdruck und Überzeugung einzufordern, und mit staatlicher und gesetzlicher Monopol-Gewalt durchzusetzen. Der Nihilismus verliert immer gegenüber einem starken Glauben, und mag dieser noch so primitiv sein.
Wir können uns natürlich auch zu Tode spenden und kümmern. Wenn wir dann tot sind, gibt es kein Spenden und Kümmern mehr.

© jmpg 07-12-16

Ross und Reiter

Ross und Reiter

kleiner Essay über die politische Korrektheit

Wenn wir in unseren ach so liberalen Staaten nicht endlich eine vernünftige Balance finden, zwischen Freiheit und Sicherheit, wird es sie bald nicht mehr als solche geben.
Wir müssen die linken Fabulierer mit ihrer ins Extrem getriebenen Political Correctness und ihrem Gleichbehandlungs-Wahn entschieden stoppen. Und ganz schnell stoppen müssen wir auch die, die aus den Auswüchsen und den tödlichen Fehlern der liberalen Freiheitspolitik Kapital schlagen: die rechten Spinner, die mit simplizistischen Lösungsvorschlägen den Weg in ein Europa der abgeschotteten, restriktiven Nationalstaaten vorbereiten. Wenn wir sie wählen, hat das freie Europa ausgedient.
Bleiben wir allerdings beim, bis zur Satire hin ausgereizten, Gleichbehandlungsprinzip jeder Meinung, jeden Glaubens und jeder kulturellen Gewohnheiten und Bräuchen gegenüber, dann geht Europa genauso zugrunde. Die diversen Strömungen, denen wir uns durch Migration und Flüchtligsproblematik ausgesetzt sehen, sind so nicht unter einen Hut zu bringen. Was wir im Augenblick versuchen, hat mit den Idealen der Aufklärung nichts mehr zu tun. Das ist nicht mehr Renaissance, das ist Manierismus.
Carlo Strenger nennt die Lösung in seinenem Essay „Zivilisierte Verachtung“: Das aufklärerische Toleranzprinzip wieder vom Kopf auf die Füße stellen. Anstatt jede Glaubens- und Lebensform kritiklos zu respektieren und überhöhend mit Samthandschuhen anzufassen, sollte uns wieder klar werden, dass nichts und niemand gegen wohlbegründete Kritik gefeit sein darf: Wenn andere Kulturen nicht kritisiert werden dürfen, kann man die eigene nicht verteidigen. Daran lassen es unsere Verantwortlichen missen.
Es gelten allerdings Voraussetzungen:
Das Prinzip der verantwortlichen Meinungsbildung: Den aktuellen Wissensstand in allen wichtigen Disziplinen zu berücksichtigen, und entsprechende Argumente vorzubringen. Besitzen wir alle die dazu notwendige intellektuellen Ressourcen, und wollen wir sie auch einsetzen?
Und das Prinzip der Menschlichkeit: Wir dürfen Meinungen, Glaubenssätze, Verhaltensweisen und Werte verachten, nicht aber die Menschen, die sie vertreten, selbst. Die dürfen wir mit der ganzen Strenge unserer Gesetze bestrafen, wenn sie diese übertreten oder uns zur Gefahr werden. Wie jeden anderen auch.

Weder die vornehmlich linken, pseudolinken, grünlinken und links-liberalen Vertreter der sogenannten Political Correctness, noch die rechts-nationalen Parteien mit ihren glattgeschmirgelten Überlegenheitsdenken bemühen sich um diese echte Version des Toleranzprinzips und um die beiden Voraussetzungen zur Kritik. „Während viele Linke und Liberale durch die Logik der politischen Korrektheit gleichsam gelähmt sind, schwingen sich Personen wie Marine Le Pen und Bewegungen wie Pegida zu Verteidigern des Abendlandes auf.“

Dazwischen hockt der Normalbürger, hin und her gerissen zwischen Freiheitsdenken, Mitleid mit den Bedürftigen und allgemeinem Anstand einerseits, und der Angst vor intoleranten, aggressiven, manchmal mörderischen und kognitiv oft wenig belastbaren Migranten, die auch noch zum Großteil keine Aussicht auf ein Bleiberecht haben, auf der anderen Seite. Dann gibt es noch, in den berüchtigten Banlieus, die „radikalen Verlierer“ aus dem Maghreb, wie Enzensberger sie nannte, die bereits in zweiter und dritter Generation hier ansässig sind, und die in ihrer Arbeitslosigkeit, ihrer Wut und ihrer Sinnsuche für Extreme sehr empfänglich sind. Dazwischen stehen schlußendlich auch die wirklich Schutzbedürftigen.

Was nun? Es dürfte klar sein: wir müssen bei jedem Geschehen Roß und Reiter benennen dürfen, sachlich und ohne Haß zu schüren. Wir müssen Angst haben und Misstrauen zeigen dürfen, wenn wir Menschen mit ethnischen Merkmalen begegnen, die zu etwaigen Tätergruppen passen könnten. Vor einer Gruppe, die offensichtlich aus China oder aus Japan kommt, weiss ich, dass ich keine Angst zu haben brauche. Die Gefährder stammen aus Arabien, aus dem Maghreb, vom Balkan und aus einigen ehemaligen Ostblock-Staaten, und sehen auch so aus. Diese Erlenntnis hat mit Rassismus nichts zu tun.
Was uns prägt, ist eine elementare und genetisch im Menschen angelegte Vorsicht und eine Aufmerksamkeit, ohne die keine Spezies dieser Erde überleben würde. Was wir aber nicht dürfen, ist Abscheu und Hass in einem Global-Eimer über jeden ausschütten, der nicht so ausschaut wie wir selbst.

Unsere Verantwortlichen sind jetzt aufgefordert in diesem Sinne Klartext zu reden, vor allem aber ihre unseelige, ins Absurde abgerutschte politische Korrektheit zu unterlassen, mir der sie die Menschen und ihre Ängste bloß verhöhnen. Und endlich umsichtig, und den Problemen angemessen, handeln. Jetzt.
Sonst beteiligen sie sich ungewollt an der Grablegung unserer freien Gesellschaft.

© jmpg 28-12-16

Mein Land

Dies war zeitweise ja dacht‘ ich
Mein Land
Das meine Mutter mir geschenkt mein Vater
Weinte bloß
Wenn er darüber sprach
Was es für ihn mal war

Seit dieser Inflation
Der Worte in so vielen Bildern
Stecken sie fest mir jetzt
Im Halse drin
Anstatt wie einst
Sanft
Mein Zuhause
Zu benennen

Und plötzlich
Ohne mich noch auszukennen
In meiner Welt
Weiss ich nicht mehr
Wo ich ich hier bin wo ist die Melodie
Der ich doch folgen wollte
Ein Hintergrundgemurmel nur
Das ich nicht mehr versteh‘

© jmpg 2017

Weinen können

Ich werde endlich weinen können
Wie eine Trauerweide sagt man
Crying like a willow
Solltest du einmal vor mir steh’n
Am Ende meiner Tage
Vielleicht
Um mir Adieu zu sagen

Je pleurerai des rivières
Sans retenue
Und ohne Scham weil
Auch dazu
Die Kraft mir fehlen wird

Die Bilder
Der verlorenen Jahre
Werden mich niederzwingen
Im Angesicht der Zeit
Die sich
So schamlos an uns beiden
Vorbeigemogelt hat

Ich werde es nicht wagen
Dich fest an mich zu drücken
Aus Angst
In einen Traum
Hinein
Zu greifen

 

© jmpg 16-09-16

Poetik-Sprüche…

Poetik-Sprüche…als Vor-Wörter

„Jede neue Zeile ist wie eine Regieanweisung.
Die Verteilung zeigt an, wie gelesen werden soll.
Sie zeigt die Dringlichkeit an, den Gedanken- und den Atemfluß.“
(© jmpg 2014, beim Layout vom „gesang der zikade“)“

Ich mag das Wort Lyrik nicht so richtig, es erinnert mich zu sehr an die Lyra und ihre von mir so geliebten Nachfolge-Instrumente. Und allzu viele Werke, die unter dem Begriff Lyrik verkauft werden, besitzen alles andere als Musik.

Welches Spiel ist das
Alles kryptisch einzuwickeln
Versteckt man
Die eigene Seele oder doch
Die Unzulänglichkeit

Ich finde es unglaublich interessant, mir jetzt den theoretischen Unterbau meiner spontanen Poesie und meiner Lieder (Lyrik!, schau an…) anzulesen. Angeblich bin ich dem „akzentuierenden Versprinzip“ verhaftet…

Natürlich kann man Poet werden indem man erst mal die Regeln lernt und sie dann wie in einem Puzzle anwendet.
Ich bin aber mehr für das Spontane. Es muß richtig klingen. In meinen Ohren. Und gut ausschauen. In meinen Augen. Und verständlich sein. Für meine Leser.

Das Studium soll Techniken lehren, die schon mal angewendet wurden, in der Vergangenheit. Das Handwerkliche halt, das Rüstzeug. Auch wenn man es nicht nutzt.

Wenn den Bildern meiner Erinnerungen eine Sprache innewohnt, derer sie sich bedienen, wenn ich auf sie treffe, dann ist es stets die Sprache des Landes und der Stadt, die diese Bilder beherbergen, und die Sprache der Teilnehmer an diesen Erinnerungen.

Quand reviennent mes souvenirs
C’est dans leur langue
Que je respire

Die Rhythmik, Komma, die Metrik (ja, ja, es ist eine Metrik), in der ich schreibe, ist spontan. Ich denke in dieser Rhythmik.

Ich denke melodiebezogen, ich kann auch aus einem Dreisilber eine Zweierbetonung machen, ohne die Rhythmik zu zerstören.

Die eigenen Gedichte in eine andere Sprache zu übertragen, weil man es kann, ist natürlich optimal. Nur sind es bei mir dann, formal gesehen, stets zwei verschiedene Werke.

Je ne traduis pas vraiment mes poèmes ou mes chansons.
J’essaie de recréer les images et l’atmosphère du texte original, sans pour autant me laisser encarcérer par une traduction litérale.

 

Ich habe jetzt die intersemiotische Translation für mich entdeckt.

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Natürlich kann man das Wörtchen Poesie wörtlich betrachten und benutzen. Wird ja auch oft so gehandhabt, glaub‘ ich. Dann bedeutet es einfach „Erschaffung“.
Oder, modernisiert: „Werk“.
Bleistift, Papier und deren moderneren Alternativen sind dann schlicht die „Werkzeuge“.

Was du bist

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Bist du ein Fluss
Der ohne Scham mir
Seine Quelle zeigt
Tief eingebettet zwischen
Wald und Tal?

Eine Knospe erst
Noch trotzig fest verschlossen
Die nur zur Rose blüht
Wenn man sie sanft berührt?

Bist du ein Stern
Lichtjahreweit
Entfernt
Der jetzt
Zu meiner Sonne wird
Weil ich
Laut klagend
Deinen Namen rief?

 

© jmpg 2016 aus „Sowas wie Liebe“

Wenn du Kastanien sammelst

Ich dacht‘ ich schreib dir mal
Im Voraus denn
Es gibt dich ja noch nicht

Vielleicht hast du
Strohblondes Haar
Wie meine Jüngste einst
Oder die dunklen Augen
Wie Ebenholz so schwarz
Von meiner Ältesten

Du kennst mich nicht vielleicht
Hat niemand dir mein Bild gezeigt
Noch nicht einmal
Von mir erzählt
Von diesem alten Querkopf
Der schon so lange vor dir hier war

Denk mal an mich
Und schau mich an
Ich mag dich sehr
Auch wenn du glaubst
Ich könnt‘ dich gar nicht kennen

Wenn du allein bist
Jedesmal
Wenn du Kastanien sammelst
Und du die Schmetterlinge jagst
Wenn du die Katze streichelst
Und einschläfst irgendwann
Dann bin ich da
An deiner Seite
Und bin
So stolz
Auf dich

© jmpg 2016

Die Regelwächter

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Muss ich der Regelwächter Sprache
Lernen jetzt
Wo ich erfahren hab‘
Dass es sie gibt?

Die Sprache der Regeln
Die die Sprache regeln?

Und etwa auch
Die Regeln selbst?

Poesie ist das Sprach-Bild der Schönheit
Ihr Spiel entsteht spontan
Um dann
Der Bewunderung anheim gefallen
Für alle Ewigkeit
In ein Regelwerk gepresst zu werden
Das man doch nur
Dem Augenblick entrissen hat

Nicht jeder ist ein Hölderlin
Auch wenn so mancher
Das Ende mit ihm teilt.

März 2015
In einem Anfall von Desillusion

Angst

Mit einem beherzten Griff könnt ich mich hochziehen
Auf den Heuschober hinauf
Ich saß gerne dort
Stundenlang
Dem Leben rundum zuzuhören


An dir kann niemand mehr sich aufrichten
Der nicht bereits die nötige Stärke hat
Versteck die Hand nicht
An der ich mich festhalten will
Schau mir beim Hinfallen
Nicht hilflos zu


Ich winde mich
Taub geworden
Unter dem Dröhnen der Heilsglocken
Manchmal bin ich mir selbst
Nicht genug
An diesen Tagen
Der Angst
Der Angst
Der Angst

Horst Wessel revisited

Er hat noch nie
’ne Uniform getragen
Doch er marschiert
Mit ruhig festem Schritt
Er trägt sein Fähnlein
Stolz und ohne Fragen
Als wär er der
Gewerkschaft erste Schicht

Und schreit nur wir
Nur wir sind hier die Echten
Dass wir marschier’n
Ist vornehm uns’re Pflicht
Für Volk und gegen
Die Vaterlandsverräter
Der Presse und
Des osman’schen Geschlechts

Und gegen die
Vom falschen Volk gewählten
Vertreter des
Globalen Kapitals
Gegen all die
Die mehr als ich im Säckel
Auf ihrer hohen
Betteskante ha’m

Ganz gleich warum
Ich bin ja hier geboren
Mein Vater und
Mein Urgroßvater auch
Mir steht es zu
Nur mir und niemand anderm
Sogar dann wenn ich gar nichts dafür tu

Und willst du nicht
Mit mir hier aufmarschieren
Im Geiste und
Im Blut mein Bruder sein
Dann schlage ich dir
Wie einst des Adolfs Horden
Zu Recht den ew’gen
Judenschädel* ein

 

 

* (ad lib: Muslim-, Kommunisten-, Ausländer-)

© jmpg 28-03-17

Die Vollverschleierung als gewollte Exklusion: eine Streitschrift.

Eine Antwort auf Frau Azizis Artikel im „Lëtzebuerger Land“ vom 18-08-17 mit dem Titel:  Atteinte à la liberté des femmes musulmanes.

von Jean M.P. Gilbertz

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Sehr geehrte Frau Azizi

Ich antworte Ihnen auf Deutsch, weil es sich dabei um mein Alphabetisierungssprache handelt, sozusagen die „Hochsprache“ meines Lëtzebuergesch. Sie schreiben auf Französisch, einer der drei offizieller Sprachen unseres polyglotten, liberalen und offenen Landes. Sie sorgen sich um Frauen, die ihre Gesichter jetzt per Gesetz in Luxemburg nicht mehr überall verstecken dürfen. Und Sie warnen uns vor den Konsequenzen, wenn auch wissenschaftlich verbrämt. Damit schlittern wir jetzt aber gefährlich in den Bereich der Sozialpathologie.

Ich sage Luxemburg ist ein offenes Land, und genau so offen begegnen wir uns im Alltag. Wir verstecken weder unsere Gesichter noch unsere Hände und auch nicht unsere Haare, wenn es nicht gerade regnet. Und dies tun wir zusammen mit all den anderen Millionen Mitbürger/innen unseres geliebten Europa seit Jahrtausenden. Es sind Konsens und Gepflogenheiten gleichberechtigter Bürger/innen untereinander, die deutlich machen wollen: hier bin ich, du erkennst mich, ich führe nichts Böses im Schilde. Mal abgesehen von der Bequemlichkeit. Wer hier leben will, sollte sich auch dem gesellschaftlichen Konsens entsprechend verhalten. Die Ritter des Mittelalters hoben, bevor sie zu einem Tournier antraten, die Visiere an und zeigten Gesicht, nannte ihren Namen und den ihres Pferdes. Das Burgfräulein, wie auch die Bauernsfrau, trug lediglich ein Kopfbedeckung oder einen Schleier ums Haar zum Schutz vor Läusen.

Ihre Behauptung, gnädige Frau, muslimische Frauen würden sich aus religiösen Gründen vollverschleiern, läßt den Propheten lediglich den Kopf schütteln. Davon hat er nie etwas gesagt. Ich hab‘ mir die Mühe gemacht, das nachzulesen, Sure für Sure. Es gibt keine solche Vorschrift im gesamten Koran.
Ihre zweite Behauptung, die Damen würden diese Verschleierung freiwillig tragen, aus eigenem Willen, muß ich selbst mit einem Kopfschütten quittieren: die muslimische Frau ist in ihrem gesamten Willen und Wollen ihrem Mann, Vater, Bruder, Onkel, Sohn, Freund und wem noch immer, sei es nur ein Mann, unterworfen. Das allerdings steht so im Koran. Und nicht nur versteckt in einer verlorenen Zeile einer verlorenen Sure.

Sollten Ihre Studien wissenschaftlich belastbare Zahlen hinsichtlich divergenter Motivationen zum Tragen der Vollverschleierung zu Tage bringen, würde ich sie mir gerne anlesen. Ich zweifele erheblich an einer relevanten Zahl emanzipierter, geschiedener Voll-Schleierträgerinnen jenseits der abgeschlossenen Pubertät. Aber Sie wissen selbst, wie empirisch soziologische „Studien“ sein können.

Seine Identität sucht und findet man nicht, indem man sich gegen eine Gesellschaft, die sich seit Jahrhunderten geformt hat und in der man leben möcht, auflehnt. Und dies nur weil man aus einem völlig fremden Kulturkreis kommt, in dem man bereits, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr leben konnte oder wollte. Und jetzt weder mit sich selbst noch mit seiner neuen Umgebung zurechtkommt. Die Identitätssuche gelingt weder mit symbolischen, noch mit gewalttätigen Demonstrationen. Diese Ansätze sind, mit Verlaub, Madame, therapie- und nicht erklärungs- und sicher nicht entschuldigungsbedürftig.
Lesen Sie sich an, was im Loretto-Damenschwimmbad Freiburg im Breisgau passiert, wenn ganze Autobusse mit muslimischen Frauen aus dem französischen Elsaß anreisen, und diese Frauen dann sehr aggressiv ihre Vorstellungen von „Toleranz“ und „Zusammenleben“ im Sinne des vor 1300 Jahren lebenden Mohammed gegen die einheimische (weibliche) Bevölkerung, durchsetzen wollen. Dieselben Vorkommnisse werden aus der Schweiz gemeldet. Atteinte à la liberté des femmes musulmanes? Liberté? Der Förderverein im politisch grünen Freiburg hat in einem Brief Saudi-Arabien aufgefordert, doch bitte ein muslimisches Frauenbad im Elsaß zu finanzieren. Eine Antwort steht aus.

Vollverschleierung muslimisch geprägter Menschen oder auch andere Trotzreaktionen gegen die Integration in christlich geprägten Ländern, die sie aufgenommen haben und die sie verpflegen, sind durch nichts zu rechtfertigen. In Zeiten von „islamisch“ durchwobenen Morden, „Ehrenmorden“ (horribile dictu!) und Terror in unseren Breiten, ausgeführt von Menschen, die aus muslimischen Breiten stammen, und die sich bewußt ethisch und gesellschaftlich abgrenzen auch noch „soziologisch“ kaschierte Warnungen mit Universitätsadresse an mein tolerantes Luxemburg zu versenden, das, Madame Azizi, das geht gar nicht und hat mit Wissenschaft nichts zu tun.

Dr. med. Jean M.P. Gilbertz (mit Titel, wegen der Sozial-Pathologie)

P.S.

Wenn Sie soziologische Begründungen für die Integrationsunwilligkeit und den von muslimischer Seite sehr aggressiv herbeigelebten „Kulturkampf“ suchen, dann sollten Sie sich auf das Terrain der Geschichtssoziologie und der vergleichenden Religionswissenschaften begeben.

Der Islam, oder vielmehr die Fehlentwicklungen, die aus dessen Glaubens- und Staatsverständnisses hervorgehen, bedrohen inzwischen die ganze Menschheit. Ansässige mit Migrationshintergrund, die bereits hier geborenen und gross geworden sind, sind aber nie richtig in unserer Gesellschaft angekommen, vielleicht weil sie sich hin und her gerissen fühlen zwischen den Werten eines mittelalterlichen patriarchalen Islam, den ethische Vorstellungen also, die ihnen ihre Eltern vermittelt haben einerseits, und den freien Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums in den Demokratien der westlichen Welt andererseits.
Die Frau in unseren Breiten ist (wenigstens theoretisch) dem Mann gleichberechtigt und kann ihr Leben selbst bestimmen. Allein dieser Unterschied rüttelt am Selbstverständnis und Selbstwertgefühl des islamischen Mannes, der es gewohnt ist,  in seiner Familie die letzte Instanz zu sein. Auch der größte menschliche und gesellschaftliche Versager bleibt das zu achtende Oberhaupt der Familie. Sein Wort gilt. Seine Frau und seine Töchter glaubt er verschleiern zu müssen, um sie vor den lüsternen Blicken anderer Männer zu schützen. Er bestimmt allein, wo sie wann und mit wem unterwegs sind. Eine verquere Logik, die unterstellt, dass alle (zumindest islamische) Männer unter einem unkontrollierbaren Sexualtrieb leiden und, logischerweise, alle (zumindest islamische) Frauen potentiell „unanständig“ sind, wenn sie unbeaufsichtigt sind.
Vergewaltigungen, wie sie in Indien an der Tagesordnung sind stehen hier nur insoweit zur Debatte, als daß eine unverschleierte, sich unziemlich-westlich kleidende und gebärdende Frau, dieser Logik entsprechend, die eigentliche Schuld am „Geschehen“ trägt. Welch entsetzliches, erbärmliches Welt- und Menschenbild. Und welch minderwertiges Selbstverständnis und Selbstwertgefühl.

(Cf http://www.jmpgilbertz.com Essays in Literatur und Gesellschaft on WordPress)

Geschwätz ohne Rechthabeanspruch

⏺   Schutz vor etwas
ist keine Ausgrenzung von etwas.
© jmpg 05-02-17

⏺   Bin ich automatisch ein Populist, wenn ich die bestimmenden Eliten kritisiere? Sicher nicht! Ich bin ein Populist, wenn ich vorgebe, diese Kritik im Namen des Volkes vorzunehmen, im Namen des gesamten Volkes.
© jmpg 04-02-17

⏺   Einem Teil des „Volkes“, lateinisch „Populus“ genannt, nach dem Mund zu reden, kann zwar opportunistisch und auch verlogen sein, oder in betrügerischer Absicht erfolgen, es ist aber nicht populistisch. Sonst wäre auch eine mit demokratischer Mehrheit gewählte Regierung automatisch populistisch.
Nicht jede Kritik am Bestehenden, die von einem Teil der Bevölkerung getragen wird, ist deshalb „populistisch“, im europäischen Negativ-Sinn.
Populistisch ist erst der moralische Messias-Anspruch mit Ausgrenzung der Andersdenkenden ohne Dialog.
Wenn dieser moralische Alleinvertretungsanspruch zu einer demokratischen Mehrheit führt, die ihre exklusiven Vorstellungen auch exklusiv ausführt, dann hat unsere pluralistische Gesellschaft ein Problem: sie hat faktisch aufgehört zu existieren. Aber was heißt schon „faktisch“ in Zeiten, in denen es angeblich „alternative Fakten“ gibt.
© jmpg 05-02-17

Darüber hinaus gibt es noch einen Unterschied zwischen“populus“ und „plebs“. Das erstere war die gesamte Bürgerschaft Roms, das letztere bezeichnete die Pleb-ejer im Gegensatz zu den Patriziern.

In diesem Unterscheidungssinn wären die „Popul-isten“ eigentlich „Plebej-isten“.
Bedenken sollten wir alle, daß es Demokratie ohne Pluralismus nicht geben kann. Niemand kann „das Volk“ vertreten, der nicht auch die Eliten einschließt. Aber auch die „Eliten“ vertreten nicht das „Populus“, wenn sie die „Plebejer“ ausschließen.
Unser „Plebizit“ findet übrigens dort seinen Ursprung (wobei ich mich frage, wo da die Patrizier abbleiben…😎)

Cf auch: „Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“
Bert Brecht (nach dem Gedicht: Die Lösung)

⏺   Wir können auf unseren Territorien nicht für alle die sorgen, die auf ihren Territorien nicht zurecht kommen. Unsere Hilfsbereitschaft würde in Kürze unsere Hilfsmöglichkeiten aufbrauchen und uns selbst Unserer Lebensgrundlagen berauben. Am Ende würden wir alle mit leeren Händen da stehen, ohne denen noch helfen zu können, die unserer Hilfe wirklich bedürfen.
Es übersteigt auch unsere Möglichkeiten, gegen jeden großen oder kleinen Diktator oder unfähigen Herrscher vorzugehen, der seine eigenen Landsleute knechtet und ausbeutet, wenn die Ausgebeuteten sich nicht zusammenschließen und sich wehren. Die Gefahr, daß sie dann anderen, noch groteskeren Diktatoren zur Macht verhelfen, ist allerdings sehr groß, auch wenn wir ihnen helfen. Beispiele bietet unsere jüngste Geschichte zuhauf.
© jmpg 04-02-17
Hat irgend einer von euch eine praktikable Idee?

⏺   Ich habe nichts gegen Andersdenkende, wenn sie mir nachvollziehbare Argumente entgegen setzen. Oder mich falsifizieren können, und sei es nur in Teilen. Aber eben nur dann.
© jmpg 22-01-17

⏺   Integration ist sich Anpassen an das Normativ.
© jmpg 22-01-17
15h23 auf meinem Arbeitsplatz 🛋

⏺   Die öffentliche Ordnung muss aktiv aufrecht erhalten werden, sie bleibt nicht von alleine bestehen. Es ist ein tagtäglicher Kampf an den Rändern der Gesellschaft und oft auch in deren Mitte. Wenn die relative Homogenität der Bevölkerung im Bezug auf gemeinsame Werte und gemeinsame Lebensweise immer weiter schwindet, zum Beispiel durch Zuzug von kultur-, mentalitäts- und religionsfremden Menschen, die nur sehr bedingt eine Integration in die bestehende Gesellschaft anstreben, dann wird die öffentliche und innere und bisher normative Ordnung der Gesellschaft immer brüchiger. Das Selbstverständnis dieser Ordnung, die bei normaler Akzeptanz mit vergleichsweise geringem Nachdruck gesichert werden kann, schwindet. Die bestehenden Sicherheitsstrukturen, die aus ökonomischen und politisch meist zweifelhaften Gründen immer weiter abgebaut werden, erweisen sich schnell als kläglich unzureichend.
© jmpg 22-07-16

Die Pax Romana endete mit dem schlußendlich unkontrollierbaren Zustrom fremder (allerdings kriegerischen) Ethnien von den bröckelnden Grenzen her, während im Inneren der Gesellschaft die Zwistigkeiten und Ränkespiele überhand nahmen. Nicht zuletzt auch wegen der zunehmenden Multikulturalität in den verantwortlichen Staats-Strukturen und über diese hinaus, wurde die Verteidigung und Aufrechterhaltung jedweder Ordnung unmöglich. Der Weg ins Mittelalter begann.

Populismus und Alleinvertretungsanspruch

Die Bedeutung des Wortes Populismus ist keineswegs erodiert. Es hat sich boß kaum jemand die Mühe gemacht, konsequent darüber nachzudenken. Und so wird nachgeplappert, umgedeutet und ausgedehnt was das Zeug hält. Dabei sind die Kriteren, die Populisten erfüllen müssen um als solche zu gelten, ziemlich eindeutig. Der Politologe Jan-Werner Müller hat das in seinem Essay ‚Was ist Populismus extensiv zu beschreiben versucht.
Es ist nicht der politische Stil allein, der den Populisten ausmacht, die radikale Vereinfachung komplizierter Sachverhalte mittels griffiger Stammtisch-Parolen und das Anbieten einfacher, meist nicht praktikabler Lösungen. Das beherrschen die Politiker und die Gewerkschafter allesamt. Siehe Benoît Hamon mit der 32 Stundenwoche und dem bedingungslosen Grundeinkommen, die weder realisierbar noch finanzierbar sind. Auch Rassismus hat nur sekundär etwas mit Populismus zu tun. Gehört aber oft dazu, um die eigenen „Reihen fest geschlossen“ zu halten, wie früher mal gesungen wurde.
Der französische Politologe J.Y. Camus knüpft bei seinem LW-Interview eher an der Postmodernen an und dessen „Ende der großen Erzählungen“ (fin des grands récits) wie J.-F. Lyotard das nannte und dem damit verbundenen exzessiven Pluralismus und einem genau so übertriebenen Individualismus, die beide große Ängste auslösen. Die Populisten erschaffen neue große Erzählungen, zum „Wiedereinfangen“ des Volkes und dessen Beruhigung. Aber auch das macht den Populismus allein nicht aus.
Es fehlt das wichtigste Merkmal überhaupt: Der moralische Alleinvertretungsanspruch.
Der Populist behauptet, als einziger erkannt zu haben, was „das Volk“ will, und diesen Willen möchte er gegen die bestehenden, regierenden Eliten/Institutionen/Gesetzgebungen durchsetzen. Die Partikularität dabei ist, daß Menschen mit anderen Meinungen schlicht nicht zum „wahren Volk“ gehören. Alles dreht sich somit um Exklusivität und Exklusion.
Am bekanntesten sind wohl die Aufmärsche in Dresden mit der Parole: „Wir sind das Volk.“ Dieser Satz ist eindeutig populistisch, wenn er in einer pluralistischen Demokratie benutzt wird. Denn er bedeutet: „Nur wir sind das Volk“ und entspricht so dem moralischen Alleinvertrtungsanspruch und der Exklusion der Andersdenkenden. In einer Diktatur, wie sie die DDR darstellte, und wo die Parole ihren historischen Ursprung hatte, ist sie zwar immer noch populistisch, aber überaus legitim. In unseren Ländern müßte es, um nicht populistisch zu klingen, heißen: „Auch wir sind das Volk, und möchten gehört werden.“
Beispiele gibt es zuhauf. Erdoğan rief seinen Gegnern zu: „Wir sind das Volk. Wer seid ihr?“ Victor Orbàn meinte, seine Partei könne nicht abgewählt werden, weil „das Volk“ nicht in der Opposition sein kann. Trump gibt „dem Volk“ die Macht zurück, wie er sagt, allein durch die Tatsache, dass er, von einer Minorität, „erwählt“ wurde. Dem Andersdenkenden wird einfach die moralische Legitimität abgesprochen.
„Das Volk“ als solches gibt es nicht, es läßt sich als solches nie ganz fassen, es ist in ständiger Veränderung. Trotz aller Manifestationen, Aufmärschen, Umfragen, „shit-storms“ auf Facebook: der „wahre Wille“ des „wahren Volkes“ zeigt sich dadurch nicht. Nur durch freie Wahlen, -die übrigens keine Veranstaltungen zum Verteilen von Blankovollmachten sind, wie Herr Asselborn das einmal angedeutet hat-, kann man den vermuteten Volkswillen in Teilen erahnen. Aber das Wahlverhalten ist in Zeiten alternativer Fakten bereits weitgehend manipulierbar geworden. Das neue Einflüstern, das dem Volk suggeriert, was es denken und erstreben soll, läuft heute über die sozialen Medien. Die Populisten haben das vor allen anderen erkannt, ganz gleich aus welcher politischen Ecke sie stammen. Es geht ihnen um die Macht, nicht um den Willen der Mehrheit der Bürger. Parteien aber vertreten, wie es der Namen bereits andeutet, stets nur einen „Part“, einen Teil dieser Bürger.
Der Aufstieg der selbsternannten Erlöser mit ihren einschmeichelnden Einfachlösungen beginnt mit dem oft hilflosen Schweigen der Verantwortlichen der bestehenden Macht. Unseren gewählten Vertretern fehlt es meist sowohl am Global- wie auch am Detailverständnis so mancher Probleme und vor allem am Mut und der Fähigkeit, die Tatsachen so zu schildern, wie sie sind. Und die nötigen Konsequenzen zu ziehen.

Auch die Medienlandschaft in ihrer angeblichen Diversität kann populistisch reagieren. Ich erinnere mich nur zu gut an die Kommentare in sämtlichen luxemburgischen Medien im Anschluß an das Referendum von 2015. Damals hatten fast 80% der stimmberechtigten Bürger (ich vermeide mit Absicht den schwammigen Begriff „Volk“) gegen die Vorschläge der von ihnen gewählten „Volks“vertreter gestimmt. Es folgte eine landesweite degradierende Schimpfe auf das uneinsichtige „Volk“ und eine narzistische Selbsterhöhung der „Eliten“, einschließlich so mancher Redakteure. Ohne jetzt auf Einzelheiten einzugehen. Das war meist reiner journalistischer Populismus mit „Allein-Rechthabe-Anspruch“.
Diesmal, im E-mail-Gespräch der beiden LW-Redakteure, sind Sätze gefallen, die erklärungsbedürftig sind. Denn Mme Cahens Aussagen waren weder populistisch noch menschenverachtend und auch nicht aufwiegelnd oder ausgrenzend. Sie entsprachen den allseits bekannten Tatsachen und können höchstens unbequem genannt werden. Aber sie waren auch überfällig, weil wir Ross und Reiter benennen müssen, um den wirklichen Populisten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Man darf Mme Cahen kritisieren, aus welchem Grund auch immer, und auch Herrn Schmit, man muß es aber nicht und es ist auch nicht „geboten“. Man soll es nicht „müssen“. Weil dieses „müssen“ nichts anderes wäre als ein exklusiver moralischer Rechthabe-Anspruch.
Populismus ist inzwischen zu einem meist unreflektierten Totschlagwort geworden, im gleichen Atemzug mit „Nazi“ und „rechtsextrem-rechtsnational“ oder eben: „menschenverachtend“, ein Qualifikativ das man in heutigen Zeiten nicht so ohne weiteres mißbrauchen sollte. Wenn abweichende Meinungen und fundierte Kritik aber immer gleich als „populistisch“ abgetan werden, beraubt sich die Demokratie ihrer elementaren Korrekturmöglichkeiten.
Das Problem mit Provokationen, über die hier spekuliert werden, liegt immer auch bei denen, die sich provoziert fühlen. Meistens hat der Gegenüber dann einen „wunden Punkt“ berührt. Es muß sich dabei keineswegs um Lügen handeln. Auch das Aussprechen anderer Meinungen und von bis jetzt aus politischen Gründen verschwiegenen Wahrheiten kann den Provozierten in Verlegenheit bringen, der dann gekränkt und wütend reagiert. Aber auch das gehört zum pluralistischen Anspruch der Demokratie: Niemand hat einen Alleingültigkeits-Anspruch. Auch nicht Herr Asselborn, dessen Reaktionen aus diesem Grund des öfteren verdächtig in die Populismusrichtung zeigen. Auch wenn sie noch dem augenblicklichen politischen Mainstreamdenken entsprechen.

Jean M.P. Gilbertz

Bibliographie
Jan-Werner Müller, ‚Was ist Populismus?‘
Robert Paul Wolff, Barrington Moore, Herbert Marcuse 1965 ‚Kritik der reinen Toleranz‘
Jean-François Lyotard, ‚La condition postmoderne‘ 1979

Poesie ist Poesie ist Poesie

Poesie
Sollte keine Geheimsprache sein
Für selbsternannte Kryptologen
Wo einer von dem andern abschreibt denn
Poesie
sollte nicht
zum Rätselraten werden
Was hat sich der Autor bloß gedacht
Bilder
Soll er entstehen lassen
Und Gedanken und Gefühle
Mit Worten wie Musik
Doch nicht als Puzzlestücke
Als Würfelchen
Zum Scrabblen
Als Poesie zum
Selbst Zusammensetzen
Als Denksport ohne Anleitung
Ungenügend
Herr Müllermeierschmitt
Sie haben am Thema vorbei geschrieben
Ich hatte Ihnen doch geraten
Mein Einführungsbüchlein zu lesen
Viel Spaß mit meinen kleinen Texten und Liedern.
Sie werden dafür kein Einführungsbüchlein brauchen
jmpg Mai 2014“

Auszug aus: Jean M. P. Gilbertz. „der gesang der zikade.“ Edition Octopus. iBooks.
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Das Kreuz mit dem Kreuz

img_3045Luxemburgs Regierung ist durchsetzt von Mitgliedern der Glaubensgesellschaft AHA*. Und diese Glaubensgesellschaft (politisch korrekt „laizistische Vertreter“ genannt) wird über unseren zukünftigen Werteunterricht und das Basiswissen unserer Kinder entscheiden.
Dabei ist die AHA selbst nichts weiter als eine letztendlich unziemlich aggressive Glaubensgemeinschaft, die alle anderen Glaubensgemeinschaften abschaffen will (wieso kommt mir das jetzt so bekannt vor?). Das Toleranzprinzip der Aufkärung besagt, dass keine kirchliche, religiöse oder staatliche Instanz das Recht hat, Menschen einen Glauben aufzuzwingen. Was zum Teufel ist der Zwang, ohne jegliche alternative Wahl, zum a-religiösen Werteunterricht anderes, als ein durch die Hintertür eingeführter Glaubenszwang?
Sie glaubt nicht an höhere Wesen, das ist ihr gutes Recht. Aber sie wollen auch die Glaubensinhalte aller anderen Gemeinschaften auslöschen, und die mit jedem Glauben verbundene Hoffnungen. Das ist nicht mehr ihr gutes Recht. Was bleibt einem Menschen ohne Hoffnung?
Nur noch der darwinistische „struggle for life“, der Kampf aller gegen alle. Erstmal um zu überleben, und dann, um möglichst gut zu leben. Rivalisierende Clans und Stämme sind seit jeher entstanden, um die Chancen des Einzelnen zu multiplizieren. Sie bilden sich aus gemeinsamen Interessen heraus, nicht wegen des „Guten“ im Menschen.
Genauso kämpfen heute noch Staaten gegen Staaten, um Essen, Trinken, Wohnen, gut, besser, am Besten. Auf jeden Fall besser als der/die Andern. Die einzige „Hoffnung“, die dem Menschen bleibt ist, nicht ins Räderwerk dieser glaubens- und hoffnungslosen Gesellschaften zu geraten.
Die Hoffnungslosigkeit, die gleichzeitig mit der Ausradierung des Glaubens einhergeht, dieser Nihilismus ist nur erträglich und lebbar, wenn wir die Endlichkeit des Menschseins ausblenden. Kopf in den Sand und Scheuklappen dazu. Für die Jugend und die jungen Erwachsenen ist der Tod ein Unfall, der sie nicht betrifft, und alt sind sie noch lange nicht. Also, Augen zu und durch, weil der Nachbar das ja offensichtlich auch tut.
Es ist schwer heute, sich zu einer noch so kleinen Hoffnung zu bekennen, in einer Gesellschaft, die ja soo aufgeklärt ist, soo unglaublich wissend, dass sie ihre eigentliche Unwissenheit mitsamt jeglicher Hoffnung weglacht. Zumindest öffentlich. Man will sich ja nicht dem Spott aussetzen.
Wenn nur die stillen Augenblicke nicht wären, die Nächte, die Ängste, die Krankheiten, und das teuflische Älterwerden! Die neoliberale, gott-lose Welt ist laut, schmutzig, gierig, neidisch und erbarmungs- und rücksichtslos. Zeit zum Nachdenken wäre fatal, darum wird auch der Urlaub durchgetaktet. Weg mit dem Glauben, weg mit den Religionen und Kirchen, her mit dem kruden, prallen, sinnbefreiten Konsum-Leben! Unsere Kinder? Sollen machen, was sie wollen!

Moral ist eine Art Gesetzgebung. Wenn sie greifen soll, dann muss sie überwacht werden, genau wie die weltlichen Gesetze. Und es sollte abschreckende Strafen geben. In jedem Staat gibt es Straftaten, weil die Polizei nicht jeden Winkel ausleuchten und (Gott sei Dank) nicht in die Hirne schauen kann.
Wenn ein Mensch glaubt oder hofft, dann erlaubt er „Gott“, oder wie auch immer wir diese übergeordnete Existenz nennen wollen, dann erlaubt er Gott, ihm beim tägliches Denken und Handeln zu zu schauen. Und mit diesem dann dauerhaft anwesenden Erinnerungsfinger laufen wir, moralisch integer, trotz Überschreitungen, die ja gütig verziehen werden können (auf Bewährung, heisst das dann wohl) bis hin zum Übergang (Tod) in den Zustand (Leben nach dem Tod), den wir nicht kennen und in unserer Hoffnung „Himmel“ nennen.
Sogar wenn Gott lediglich aus einem urmenschlichen Bedürfnis heraus entstanden ist, warum wollen wir uns dann dieser Befriedigung berauben? Wenn wir dem Menschen das Fundament der Moral wegnehmen, die Hoffnung, und wir ihm auch noch Straffreiheit zusichern, dann bleibt ihm kein Grund, um moralisch zu handeln! Das Handeln wird zum taktischen Spiel degradiert. Zum Beispiel im Krieg, trotz Genfer Konvention, weil der Sieger die Rechtsprechung bestimmt. Deshalb heisst es wahrscheinlich auch Genfer Konvention und nicht Genfer Glauben.
Wir werden also von Kindesbeinen an lernen müssen, die Zähne zusammen zu beissen, bis sie auch im Schlaf und in den Angstträumen knirschen, um unsere Todesahnung trostlos aber heroisch auszuschalten. Wenigstens öffentlich. Es wird nur noch ein Winterfest geben und ein Hasenfest, alle Namenstage werden logischerweise wegfallen und für die restlichen religiösen Feiertage werden die Regierenden sich schon noch andere Namen und Ursachen einfallen lassen. Allein der Beamten wegen. Willkommen in der gottbereinigten Zukunft.
Der überaus tolerante Sokrates war weder Atheist noch Fundamentalist. Seine Nachfolger, bis hin zu den so viel bemühten Humanisten, auch nicht. Sie waren Denker. Das unterscheidet sie deutlich von unserer Regierung, der AHA und ihren Anhängern.

© jmpg 2016

* AHA Assoziation der Atheisten-Humanisten-Agnostiker

Denkverbote und Neurose

     Es sind nicht die, die den Finger in die Wunde legen, die uns verunsichern. Es sind die, die im finsteren Wald pfeifen und uns ob unserer Verunsicherung auch noch Schuldgefühle einreden wollen.
Wenn Mörder vermehrt sichtbare ethnische Merkmale tragen, dürfen die Opfer nicht dazu verurteilt werden, dies ignorieren zu müssen. Jeder, der diese ethnischen Merkmale trägt, muß uns verdächtig erscheinen dürfen, wenn wir, zu unserem eigenen Schutz und dem des Staates, aufmerksam sein sollen.
Es ist der elementare atavistische Überlebenstrieb, der uns diktiert, nach Erkennungszeichen für eine mögliche Gefahr Ausschau zu halten und instinkthaft darauf zu reagieren. Dies wird umso problematischer, wenn die involvierten Ethnien in unserer Mitte leben. Ob friedlich oder nicht.
Wegschauen und hoffen, daß der Kelch bald leergetrunken ist, wenn er schon nicht an uns vorübergehen will, ist nicht sehr hilfreich, weil immer wieder nachgegossen wird. Entweder wir bemächtigen uns der Flasche, oder derer, die nachfüllen. Auch wenn diese, wie wir nur zu gut wissen, in Saudi-Arabien sitzen und fleißig Salafisten heranzüchten.
Es reicht auch nicht, an der Treppe zu hoffen, daß uns niemand hinunterstößt. Wir sollten uns schleunigst angewöhnen, unsere nähere Umgebung regelmäßig nach möglichen Gefährdern abzusuchen. Natürlich haben die nicht notwendigerweise eine nordafrikanische, afghanische oder arabische Physiognomie. Nachahmer gibt es in allen Gesellschaften. Und die guten Muslime gibt es auch.
Das darf zwar nicht und wird auch nicht zu einer Sippenhaft führen und auch zu keiner Vorverurteilung. Aber zu einem          Generalverdacht, den die muslimische Welt sich leider redlich erarbeitet und verdient hat, wird es führen müssen. Mit ihren archaischen Einstellungen, ihrer Intoleranz allen Bereichen unserer offenen Gesellschaft gegenüber und der Relativierung allen Geschehens, sobald es um ihre religiösen Überzeugungen geht, nähren sie unser berechtigtes Mißtrauen. Auch wenn wir nicht in Molenbeek wohnen oder in der Nähe eines Flüchtlingsheimes, es geht um das berüchtigte Zitat Mao Zedongs „Der Revolutionär schwimmt im Volk wie ein Fisch im Wasser“. In diesem Fall schwimmt der muslimische Extremist in der muslimischen Parallel-Gesellschaft, die ihn nur selten an die kuffār verrät, wenn sie ihn überhaupt entdecken will.
Der Generalverdacht, oder soll ich sagen, die General-Angst, muslimisch aussehenden Menschen gegenüber ist da, in uns drin, ob wir es zugeben und laut sagen, oder nicht. Und unsere Wut auch, als Ausdruck unserer Hilflosigkeit. Wenn wir Angst und Verdacht unterdrücken, führt dies lediglich zur klassischen freud’schen Konfliktsituation zwischen Empfinden und Dürfen. Das Resultat, das wir tagtäglich aus den Medien herauslesen und hören, ist ein völlig neurotisches Verhalten, auch der Politik, die hin und her gerissen ist zwischen Realität und Wunschdenken.
An unseren christlichen Werten sollten wir trotzdem, unser selber Willen, festhalten. Es ist die moralische Beliebigkeit einer forciert sekulären Zeit, die gegenüber einem festen Glauben, und sei er noch so steinzeitlich, stets den Kürzeren ziehen wird.
Wenn schon Aufmerksamkeit in unserer freien Gesellschaft der einzige Schutz sein darf, den den wir uns erlauben, dann sollte diese Aufmerksamkeit nicht auch noch unbedachterweise beschnitten werden.
Sollen wir Roß und Reiter nicht mehr benennen dürfen? Wer das verlangt und darüber hinaus noch die Gesamtsituation zu relativieren versucht, ist nicht bei Sinnen.
Denn die Bürger werden aus Sicherheitsbedürfnissen heraus die Volksverführer wählen, weil sie der Partei- und Medien-Besserwissereien überdrüssig sind, und weil sowohl Verantwortliche wie Opposition ihnen verständliche und vernünftige Antworten schuldig bleiben.
Wenn wir Gott fragen, warum er nichts gegen diesen Irrsinn unternimmt, wird er uns dieselbe Frage stellen.

© jmpg 20-12-16 trotz aller christlicher Überzeugung in ihrer Urbedeutung

Dürfen wir das sagen?

imageEin Exkurs in die Realität

Warum sollen wir in unseren ureigenen, seit zwei Jahrtausenden christlich geprägten Länder in der Öffentlichkeit auf das Kreuz als Symbol unserer gemeinsamen Geschichte verzichten? Und sei es nur als Schmuck um den Hals getragen?

Weil ein Pulk an bildungs- und kulturfernen, oft aggressiv intoleranten Muslimen, mit nicht selten dubiosem Migrationshintergrund, uns ihre archaischen Lebensweisen mitsamt ihren Symbolen aufzwingen will und wir das nicht wollen? Dann schaffen wir halt, tolerant wie wir sind, unsere eigenen Symbole samt dem dazugehörigen Überzeugungen gleich mit ab und stellen einem festen Glauben unsere ethischen Beliebigkeiten entgegen.
Diese Haltung löst bei den muslimischen Gläubigen nur Verachtung aus. Sie versuchen darob sich in ihren Parallelgesellschaften von uns abzuschotten. Unter praller Ausnützung aller Vorteile unseres, von uns Bürgern immer schwieriger zu finanzierenden, Sozialwesens.

Sie versuchen uns die Lebensweisen ihrer zum Teil primitiven Stammes-Gesellschaften anzudienen, aus denen sie geflüchtet sind, aus welchen respektablen Gründen auch immer. Gleichzeitig verweigert ein überwältigender Anteil dieser Menschen konsequent jeden Respekt vor den Gesetzen, und jede Anpassung an die Kultur, die Gebräuche und Sitten der Länder, die sie aufnehmen und jetzt ernähren. Und das nicht nur in erster Generation.

Die nordafrikanischen Ethnien tun sich in dieser Hinsicht ganz besonders hervor. Frankreich kann inzwischen ein sehr unschönes Chanson davon singen. Deutschland in zunehmendem Maße auch. Nicht zuletzt den afghanischen Migranten bleibt unsere westliche Welt weitgehend unverständlich. Für eine schnelle Anpassung fehlen, herkunftsgemäß, die kaum entwickelten kognitiven Fähigkeiten.

Zum neuronalen Überschreiben der prägenden Strukturen mit den Werten, Erfahrungen und Kenntnissen, die zum Verständnis unserer weiter entwickelten Welt nötig wären, fehlt, von Seiten der Migranten her, meist der Wille sowie die Erkenntnis der Notwendigkeit dieser Lernprozesse. Das Festhalten an dem bereits früher Erlernten und dessen Verteidigung gaukelt der zugereisten Gruppe eine trügerische Stärke vor.

Von unserer Seite her fehlt nicht minder der Wille, auch weil die benötigte Zeit genauso Geld kostet, wie die noch nicht vorhandene Logistik. Geld, das dann nicht mehr für den Eigenbedarf zur Verfügung steht. Und es fehlt an Geduld, wenn sich Fortschritte nicht zeitgerecht einstellen, und die zunehmend wahrgenommene Weigerung oder Unfähigkeit der Einwanderer sich anzupassen erklärt unsere zunehmende Ablehnung ihnen gegenüber.

Die Angst vor einem langdauernden, schleichenden und auch wachsenden Ausfransen unserer bestehenden Ordnung und unseres gesetzlich geregelten Zusammenlebens durch sich ausweitende Übergriffe der Zugereisten tut ein Übriges.
Darüber hinaus ist es ja nicht so, dass wir in einem konfliktlosen sozialen Schlaraffenland leben würden, in dem es für jeden Autochtonen Arbeit und Geld im Überfluß gäbe. Auch sollten wir nicht vergessen, dass eine beachtliche Menge der Basisprinzipien die unser Zusammenleben ermöglichen, lediglich einen bestmöglichen Kompromiß darstellt und darüber beileibe keine Einstimmigkeit herrscht. Jede Gesellschaft lebt, entlang des evolutiven Wandels seiner Werte, im besten Fall im prekären Gleichgewicht des Konsenses.
So gesehen stellt der fordernde zugereiste Fremde eine vermutlich tatsächliche Bedrohung dar.

Es gibt kein Multikulti-Europa und es darf auch nie eines geben, es wäre das Ende jeden sozialen Friedens. Es kann nur ein freiwilliges Zusammenleben und Zusammenarbeiten geben, in gegenseitigem Respekt. Einen Zusammenschluß von pluri-ethnischen Nationalstaaten also, mit ihren jeweiligen Leitkulturen, welche in Europa alle christlich-humanistischen Ursprungs sind und daher dem gegenseitigen Basisverständnis nicht im Wege stehen. Vom Nordkap bis zum Felsen von Gibraltar.

Alle diese Aussagen haben nichts mit Rassismus zu tun und auch nichts mit Intoleranz. Oder Überlegenheitsdenken. Oder gar mangelnder Empathie. Sie richten sich auch nicht gegen unsere Pflicht, Hilfsbedürftigen zu helfen. Gerade unsere christlichen Wurzeln halten uns dazu an.
Diese Aussagen beschreiben nur die nüchternen Tatsachen, ohne Rücksicht auf die verschiedenen politischen Machtspielchen von Regierenden und diversen NGOs, denen die einfachen Bürger tagtäglich ausgesetzt sind. Die Presseprodukte spiegeln diese versteckten Kabalen zwangsläufig wieder, jedes seiner Couleur entsprechend. Eine für jeden verständliche, ideologieunabhängige Moderation, in Wort und Tat, findet nicht statt. Das aber wäre die Voraussetzung für einen humanen und gleichzeitig vernünftigen und für jeden annehmbaren Umgang mit dem heutigen Migrationsproblem.
Leider verstecken sich hinter so manchem Gutmenschtum allzuoft bloß uneingestandene Partikularinteressen. Im Einzelnen und in der (politischen) Gruppe. Zum Entzücken aller einfältigen Populisten. Schön wäre es, könnten wir den Anfängen wehren. Aber dazu bedarf es der Wahrheit!
© jmpg 15-09-16

Wie Poesie entsteht

„Wie Poesie entsteht

Ich setze mich nicht um acht in der Früh an den Schreibtisch oder am Nachmittag um zwei und sage: Jetzt schreib‘ ich ein Gedicht. Ein Gedicht schreibt sich, es kündigt sich an, mit Wortfetzen, Rhythmen und Bildern. Erst dann fang ich an, darüber nachzudenken. Handwerkliche Erfahrungen kommen hinzu, Versuche entstehen, immer noch im Kopf, und ich hoffe, die ersten Zeilen nicht zu vergessen.
Ich fange an zu schreiben, es drängt sich mir auf, ganz gleich, wo ich bin. Ich trage auch stets das zum Schreiben Nötige mit mir herum, oft Bleistift und Papier. Oft aber auch mein kleines Alleskönner-Telefon mitsamt seiner Notenschreibmaschine.
Chansons entstehen auf ähnliche Art und Weise. Manchmal steht am Anfang ein kleines Melodie-Fragment, das in meinen inneren Speichern nach Worten und Sätzen mit melodischen und rhythmischen Ähnlichkeiten sucht. Manchmal verlangt ein melodischer oder rhythmischer Satz nach einem tragfähigen Weg, einem Flussbett ähnlich, das er entlang fließen und in dem er sich ausbreiten kann. Auch hierbei entstehen die Melodien zuerst im Kopf, samt ihrer Notation, bevor ich sie aufzeichne. Ich suche nie aktiv nach Worten, die Worte finden mich, und genau das Gleiche tun die Melodien.
Ich bin kein Sprach-Anatom, Gott bewahre, und möchte nie einer werden. Ich habe die Anatomie des Menschen studiert, mit heißem Bemüh’n. Ich hab‘ die sterblichen Überreste seziert, bis nur noch ein Gerippe übrig blieb. Weil es mir helfen sollte, ihn bis in sein Innerstes hinein kennen zu lernen und ihn zu heilen, den Menschen. Die Sprache muss ich nicht heilen, sie ist ja nicht krank. Ich würde es auch nicht mögen, sie auseinander zu nehmen, um sie dann wieder neu zusammen zu setzen. Vielleicht würde niemand sie wieder erkennen. Ich möchte, dass sie mich liebt, die Sprache, so wie sie ist und so, wie ich sie liebe. Ich möchte in sie eindringen und ich möchte, dass sie sich in mir ausbreitet, von sich aus. Beim Gedanken, sie zu sezieren, schaudert’s mich.
Wenn Eindringen und sich Ausbreiten mit Liebe zu tun haben, dann bedeutet Sezieren… Zerstören. Gefühle werden entweiht, der Zauber verfliegt, Farben verlaufen und was Musik war, wird zur Kakophonie. Wort-Trümmer, zerrissene Partituren, kein Sehen, kein Hören und kein Verstehen mehr. Ein Buchstabenmeer in einem autistischen Raum. Das Ich bleibt im Ich gefangen und das Du hat jede Bedeutung verloren.
Das ist nicht meine Poesie. Liebe, Gefühle und Schönheit kann man nicht nüchtern hinterfragen, ohne Gefahr zu laufen, sie umzubringen.“

Auszug aus: Jean M. P. Gilbertz. „der gesang der zikade.“ Edition Octopus. iBooks.
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Politik: alles zum Wohle der Polis

Politik ist der Kampf um Meinungen, um Überzeugungen, oder, noch schlimmer, um die einzig gültige Wahrheit im Dorf und im Erdenkreis.
Manchmal geht es auch nur um mehr Geld.

© jmpg 18-05-16 um 14h51, nach einem Lachsbrötchen, einer halben Melon de Cavaillon und einer Tasse Kaffee. Warum ich keinen Blanc de Blanc dazu getrunken habe, kann ich auch nicht erklären.“

Es geht nicht um die Polis und die Res Publica, es geht um das Sagen und den eigenen saccus sestertium

Wer aus ehrenwerten Motiven heraus Politik macht, muss ein Spinner sein oder ein Heiliger, glaubt er doch, er könne die Unvernünftigen belehren und die Unanständigen bekehren.

Politiker, die nur Politiker sind, sollten ihre eigenen Beweggründe des öfteren hinterfragen. Das sollten wir auch tun.

Politiker, die ausser Gesetzestexten und ähnlichen Variabeln nicht auch noch etwas Produktives gelernt haben, sollte man im Auge behalten. Vor allem aber ihrer Entourage.

Kann denn niemand vernüftige Politik machen, ohne festgezurrtes Ideologie-Korsett?

Es gibt die ganz Perversen, für die Macht ein Selbstzweck ist.
Diese Spezies finden wir in allen Führungsetagen.
Ausnahme: ich selbst, sollte ich mal dahin gelangen.

Reichtum, der auf der Schaffung von Armut gründet, ist ein Kapitalverbrechen.

Die Pösie und die Wissenschaften

 

Warum ich die Medizin mag?
Die Frage ist leicht zu beantworten!

Weil ich ein Medizinmann bin!
Sozusagen ein poetischer Onkel Doktor, der schon in seiner Studentenzeit mit der Gitarre die Bistros unsicher machte. Manchmal, zumindest. So sah das damals aus

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Heute sieht das natürlich etwas anders aus.

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Aber was soll’s. Man liebt die Poesie und die Musik oder eben nicht. Wenn der Großvater Organist war und die Mutter Klavier spielte und ersten Sopran im Chor des Musikkonservatoriums sang, dann ist man vorbelastet ohne es zu merken.

Nach der Grundausbildung kam dann ebenfalls das Klavier, die Orgel und schlussendlich die Gitarre. Dann kamen die Mädchen und die Bistros.
Und Georges Brassens, Jean Ferrat, Léo Ferré, Maxime le Forrestier, Frédéric Mey bis ich erfuhr dass das der Reinhard ist. Gainsbourg, Brel und all die anderen sowieso.
Und Bob Dylan und Leonard Cohen.

Ich vergess‘ noch „meine“ Österreicher: Georg Danzer, Wolfgang Ambros, den Fendrich und Arik Brauer. Und noch so viele…

Ich hab mich dann sicherheitshalber (aber nicht nur) der Medizin verschrieben, weil die Musik „eine brotlose Kunst“ ist, wie mein Großvater mir einbleute. Er hatte wohl recht, ich war zu faul zum Üben. Und wie sagte schon mein „Freund“ Brassens: „Un don sans technique n’est rien qu’une sale manie.“*
Es gab ja noch die Bistros, die Schihütten, die Partys und das einsame Kämmerlein.
So kommt es, dass ich erst im hohen Alter das tun kann, was ich schon immer tun wollte: Schreiben und Komponieren.
Euer jmpg

 

* Talent ohne Technik ist eine schlechte Angewohnheit.

Der Gesang der Zikade

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Der Gesang der Zikade

Als die Zikade
Nach einem langen Sommer
Den Weg zum Brunnen nicht mehr fand
Wartete sie
Auf den Regen
Der so fürstlich daher kam
Dass die Ameise
Die üble Besserwisserin
In ihrem Bau
Ertrank

Auszug aus: Jean M. P. Gilbertz. „der gesang der zikade.“ Edition Octopus. iBooks.
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le chant de la cigale

Quand la cigale
Après un long été
Ne trouva point le chemin
Vers la fontaine
Elle attendit
La pluie
Qui elle
S’amena si royalement
Que la fourmi
Cette fanfaronne
Fut noyée
Dans son garde-manger

Auszug aus: Jean M. P. Gilbertz. „der gesang der zikade.“ Edition Octopus. iBooks.
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Meine Poetik #3

„Jede neue Zeile ist wie eine Regieanweisung.
Die Verteilung zeigt an wie gelesen werden soll.
Sie zeigt die Dringlichkeit an, den Gedanken- und den Atemfluß.“

(© jmpg 2014, Anweisungen beim Layout vom „gesang der zikade“)

Mein schollenschweres Land

Um als Schreibender, und vor allem als Poet in meinem so schollenschweren Vaterland ernst genommen zu werden, oder wenigstens beachtet, muß man mindestens Literatur studiert haben und Professor sein oder gewesen. (Ich mag das Wort Lyrik nicht so richtig, es erinnert mich zu sehr an die Lyra und ihre von mir so geliebten Nachfolge-Instrumente. Und allzu viele Werke, die unter dem Begriff Lyrik subsummiert werden, besitzen alles andere als Musik)

Daß man im Literatur-Studium im Wesentlichen lernt, sich mit den Texten von meist eben solchen Studienabsolventen früherer Generationen auseinander zu setzen und sie in oft merkwürdiger Art und Weise zu beurteilen, nach von wem auch immer festgelegten Kriterien, das scheint niemanden zu interessieren. Besonders hier in Luxemburg ficht das niemanden an. Du willst schreiben? Dann studier gefälligst auf Lehramt. Oder versuch dich im Staatsdienst. Ach ja, Zeitungsschreiber geht auch noch. Da steht dir zusätzlich die gesamte PR-Abteilung zur Verfügung.

Wie gesagt, das ist Luxemburg, mein kulturelles und linguistisches Zwitter-Zuhause.
Doch germanophil- und phonisch gesehen, lieber Johann (das bin ich…), gibt es ja auch den Friedrich, den Schiller, und der war, unter anderem, Arzt, na also. Und der Johann Wolfgang war Geheimrat! Und meine geliebte Tochter Fabienne Germanistin und Literaturwissenschaftlerin. Natürlich die einzig ernstzunehmende ihres Standes, aber sicher! Ob ich stolz auf sie bin? Was glaubt ihr wohl…?

Poesie gehört für mich natürlich zu den „schönen“ Künsten, wie auch die Musik und die plastischen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Fähigkeiten (und das Bedürfnis) dazu hat man. Oder eben nicht. Auf jeden Fall erwirbt man sie nicht, indem man Literatur, Kunst oder Musik studiert. Das Studium soll lediglich Techniken lehren, die schon mal angewendet wurden, in der Vergangenheit. Das Handwerkliche, ein Rüstzeug. Mehr nicht. Was das eigene Talent daraus macht, bleibt so individuell, wie das Talent selbst.
Ich finde es unglaublich interessant, mir jetzt den theoretischen Unterbau meiner spontanen Poesie und meiner Liedern (Lyrik!, schau an…) anzulesen. Angeblich bin ich dem „akzentuierenden Versprinzip“ verhaftet.
Natürlich kann man Poet werden indem man erst mal die Regeln lernt und sie dann wie in einem Puzzle anwendet. Wie gesagt, eine Sache des Talents und des persönlichen Geschmacks.

Meine Poetik #2

 

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Die Schönheit, die Aussage und der rhythmische Kontext muss für den Leser erkennbar sein. Auch für den nicht geschulten Leser, den sogenannten „einfachen“ Menschen oder den „Durchschnitts-Bürger“. In dieser Kategorie sieht sich allerdings niemand von uns beheimatet, und doch gehören wir alle Nicht-Fach-Leute dazu.
Alle andere sogenannte Poesie, die unverständlich ist, von echter Lyrik nicht einmal zu sprechen, ist nichts anderes als Selbst-Bespiegelung. Um kein anderes Wort zu benutzt.

Ich persönlich mag Enzensberger und seine Vorlesung „Wie Poesie entsteht“. Fabienne, mein Literatur-Wissenschaftlerin-Töchterchen hat sie mir gemailt, als sie meine Paratexte zu „der gesang der zikade“ sichtete. Ich war erfreut, mich darin wieder zu finden.

Agrammatikalischer „Versuchspoesie“? Nein, Danke, nicht unbedingt. Solch geartete Tätigkeiten übt man allein mit sich selbst aus.
Allerdings versucht so mancher …Poet, seine lyrische Selbstbeschäftigung mit den Mitbürgern zu teilen. Das führt dann, im besten Fall, zu Äusserungen wie: „Wovon spricht der eigentlich?“ Oder aber leider auch zu: „Was für ein Genie!“ Denn man sagt sich: „Besser so, als einzugestehen, dass ich nichts verstanden habe. Die Dame im echten Pelz neben mir klatscht ja auch. Und der so intellektuell aussehende Herr ebenfalls…., Moment, wer ist das schon mal?“

Schluss mit der Polemik
Aber, das mußte jetzt raus!
© jmpg 15-04-15

Der Mescalero

Nachdem die Sonne
Für gestohlen erklärt worden war
War der Täter schnell ermittelt
Rastergefahndet wurde er
Erschlagen rasch
Noch ehe er gestehen konnte
Leider
Wurde die Beute
Nie gefunden seither
Ist aber
Ein Finderlohn ausgelobt und
Der Mescalero sitzt
In Schutzhaft
Bis er so schwarz ist wie der Tag
Und alles das nur weil er
Klammheimlich etwas sah
Als es noch
Leuchtend
Hell war

© jmpg 2015 Auszug aus „Im Schlepptau der Nacht“, Politische Gedichte

 

Verständnislosigkeit oder Missverständnis?

 

 

oder: was macht ihr mit meinem Land?

Man kann sich vehement gegen Leute wie Noppeney seelig wenden, man kann sich genauso vehement über die Frisonis unseres Landes ärgern und noch vehementer über all jene in Politik und Kultur, die diese Leute so überaus hoch leben lassen, dass man meinen könnte, ohne zumindest einen kleinen französischen Akzent in der Muttersprache könne man doch unmöglich zur luxemburgischen Elite gehören.

Man kann gegen die feindliche Übernahme unserer luxemburgischen Sprache durch die französische sein. Man kann sich über unsinnige Äusserungen mit unangenehm weitreichenden Konsequenzen einer ganzen Reihe unserer Regierungsmitglieder in dieser Angelegenheit empören. Mme Cahen, zum Beispiel, um nur sie zu nennen.

Man kann mit allen, legalen, Mitteln gegen die „francicisation“ (=Französisierung, mon Dieu!) unseres germanogenen Landes sein.

All das kann man, aus voller Überzeugung, und trotzdem kann man gleichzeitig frankophil sein, die französische Sprache lieben, die französische Kultur und das gesamte Frankreich dazu mitsamt (der meisten) seiner Bürger. Ohne dass sich das auch nur im Geringsten widerspricht. Warum auch?

Es soll sogar Franzosen geben, die England lieben (oh mein Gott!), die englische Kultur (es gibt eine solche, wirklich, liebe Franzosen und alle die es gerne wären, auch wenn das mit der englischen Küche noch nicht so klappt.), und auch noch die englische Sprache.

Trotzdem würden sie dir das Vögelchen zeigen, wenn du ihnen vorschlagen würdest, in dem Fall doch ganz einfach die eigene Muttersprache durch das englische Idiom zu ersetzen. Im ganzen offiziellen und öffentlichen Frankreich. Weil es ja eh auch noch irgendwie die einzige Weltsprache ist, die ausser der Musik überall verstanden wird.

Sie würden dir nicht nur das Vögelchen zeigen, sie würden dich auch noch mehr oder weniger freundlich zur Grenze begleiten, dich und all ihre französischen Mitbürgern, den offiziellen und den einfachen, die so eine Initiative unterstützen würden.
Wir würden das verstehen, nicht wahr?

Warum reagieren wir denn nicht, wenn sich so etwas in unserem Lande abspielt?

# Stillstand

Ich zögere, mich zu bewegen.
Zu gross ist meine Angst, die Ketten zu spüren.
© jmpg 14-02-16

Ich muss aufpassen, dass mich die Sinnlosigkeit nicht einholt. Es ist nicht gut, wenn der Kampf vorbei ist. Der Frieden macht die Sinnlosigkeit der Existenz erst richtig erkennbar. Im Kampf ums Überleben vergisst man, weshalb man überleben will.

 22-07-11  21h53

Versuch einer Positionierung (Teil3) Januar 2015

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Jean M.P. Gilbertz, Januar 2015

Kurzer Essay über die Sinn-Suche

Die Sinnsuche des Menschen ist eine Realität, die kein noch so entschiedener staatlicher Laïzismus aus der Welt schaffen kann. Dieser läßt uns mit einer Leere zurück, die uns in die Arme jedmöglicher Verführer werfen kann.
Sinnsuche ohne wenigstens die Möglichkeit einer göttlichen Existenz in Betracht zu ziehen, ist Augenwischerei.
Atheismus ist eine relativ „moderne“ Erfindung, die auf der schönen Idee beruht, der Mensch selbst sei das höchste Wesen, in einem Universum, das sich selbst erschaffen hat.
Mit dem „Homomensura“-Satz, „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ des Protagoras (490-410 v.Ch) hat diese Idee allerdings überhaupt nichts zu tun, sagt der doch bloß aus, dass alle Dinge so sind, wie der Mensch sie (mit seinen bescheidenen Sinnesorganen und seinen ebenso bescheidenen Geistesfähigkeiten) erlebt. Wobei noch zu klären wäre, ob Protagoras damit den einzelnen Menschen meinte, oder die Menschheit. Aber Protagoras war auch ein Sophist, dem es in der Dikussion nicht um die Wahrheit ging, sondern darum, mit der eigenen Meinung die Argumente der andern, auch wenn diese besser waren, niederzuringen.
Wobei wir bei der Politik angekommen sind, bei der die Worthülsen den Inhalt verbergen und doch schmackhaft machen sollen. Und den Gegner mundtot.
Was das mit der Sinnsuche zu tun hat?
Wir haben heute in Luxemburg eine „Umbau-Koalition“, angeblich eine Koalition mit Visionen. Das mag vordergründig interessant erscheinen, wenn wir mit Deutschland und der sachlicher Frau Merkel vergleichen, Die Rückseite der Medaille aber, ist der relative Chaos, der jeden Umbau begleitet. Der hiesige Umbau diente leider von Beginn an als mannigfaltige Ausrede für alle augenblicklichen unzulänglichen Zustände und Versuche. Störend erscheint mir das endlos wiederkehrende Wort: „angedacht“. Für mich kann dieses Wort zwar für Umbau stehen, aber sicher nicht für Visionen. „Angedacht“ heißt nichts anderes, als „noch nicht zu Ende gedacht“! Während Frau Merkel zugeschrieben wird,  jede ihrer Unternehmungen „vom Ende her“ zu denken, haben wir in Luxemburg Politiker, die den Blindflug antreten, in der Hoffnung, dass der Nebel sich lichtet und sie die Bergspitzen rechzeitig sehen.

Was das denn jetzt endlich mit der Sinnsuche zu tun hat?

Die Dreierkoalition ist erklärterweise angetreten, die Sinnsuche des Menschen und die Probleme und Krisen, die dieses Unterfangen seit Menschengedenken hervorruft, insbesondere bei der Jugend, in die Privatsphäre zu verbannen. Raus aus den Schulen. Damit bleibt den Eltern überlassen, unbesehen derer Fähigkeiten oder Nichtfähigkeiten, sinnsuchende Fragen des Nachwuchses zu beantworten. Die laïzistische Schule vermittelt abstrakte laïzistische Vorschläge, die sie selbst nicht praktiziert. Alles frei, alles schön, alles offen. Ein idealer Halt.

So, wie Frankreich seit 1905, mehr als 100 Jahre nach der Revolution, mit zweifelhaften Resultaten. Dabei waren nicht wenige dieser Revolutionäre (Robespierre) 1794 für die Einführung eines „Être Suprême“, in Ermangelung der Kirchen und Religionen, die sie haßerfüllt zusammen mit dem Adel zumindest symbolisch guillotiniert hatten. Wußten sie doch, daß es nicht reicht, Gefängnisse aufzubieten, sondern man eines Himmels und einer Hölle im Jenseits bedarf, um den Menschen dazu anzuhalten, seinem Nachbarn ein guter Nachbar zu sein. Das Gute ist im Menschen leider nicht als Trieb angelegt, sondern nur die Selbsterhaltung. Mit dem „Gutsein“ verdienen wir uns die ewige Sorglosigkeit im Himmel. So die Überlegungen seit Moses Gedenken. Die Zehn Gebote sind ein Resultat, das weltweit in jede Gesetzgebung einfließen könnte. Nur halt daß Jahwe, Gott und Allah von oben die Kontrolle behalten.
Napoleon wiederum brauchte Gott und den Papst, um sich in deren Anwesenheit selbst zu krönen, als ultimative Legitimation.

Was scheren mich aber die republikanischen Werte, wenn mir die Mißachtung dieser Werte, im Augenblickt und in Ewigkeit, ungestraft zu Vorteilen verhilft? Dann heißt es bloß: lass dich nicht erwischen. Den „Big Father“ oben im Himmel, der all diese Sünden wider den Nächsten mitkriegt, gibt es ja nicht.
Die Inhalte des „Ersatzunterrichts“ in unseren Schulen gibt es bis jetzt auch noch nicht. Alles ist erst „angedacht“.
Erstaunlicherweise haben die Kirchen es geschafft, in den Kommissionen Platz zu finden, die über diese Inhalte beraten sollen. Und der radikal laïzistische Großherrzogtumsgedanke (die Republik gibt es ja noch nicht), konnte, bevor er in dem neuen Grundgesetz festgeschrieben wird, noch entscheidend verwässert werden.
Doch bereits jetzt gelten die, vom augenblicklichen Staat zu übernehmenden und umzuschulenden (klingt irgendwie wie „Umerziehung“, oder?) ehemaligen Religionslehrer als Gottes „Fünfte Kolonne“. Sie stehen unter dem Generalverdacht, insgeheim Unlaïzistisches in den Schulen verbreiten zu wollen. Mit dem Fazit: die „angedachten“ Veränderungen, unausgegoren in allen Belangen, haben bereits jetzt zu einer unnützen Polarisierung in der Gesellschaft geführt, nicht nur im Bereich Kirche-Staat, sondern in allen wichtigen Zukunftsbereichen, allen voran dem der Erziehung und somit der Vorbereitung auf’s Erwachsenwerden.
Mit Verständnis und Toleranz, mit Diversifizierung des Wissens im Sinne einer wirklichen humanistischen Ausbildung hat das alles nichts zu tun. Humanismus ist definitiv weder a- noch antitheistisch!
Was bleibt uns übrig? Uns lautstark zu wehren und auf die nächsten Wahlen zu warten, voll Hoffnung und ….Gottvertrauen?

Was tun wir inzwischen in einer solchen Konstellation mit den Menschen, denen Gottes dicker Zeh mehr bedeutet, als alle Versprechungen auf ein unerreichbares irdisches Paradies? Die, die in unserer modernen sekulären Gesellschaft, ohne Hoffnung auf ein Wiedererstehen in einer göttlichen Hand, verkümmern?

Integrieren wir sie… irgendwie? Aber was wenn sie sich nicht integrieren lassen wollen, weil sekuläre Antworten für sie keine Antworten sind, sondern nur Verlegenheitserklärungen? Grenzen wir sie aus? Das Resultat kennen wir. Erschießen wir sie? Es sind zu viele! Es sind zu viele, die den Sinn des Lebens suchen.

Von der Sinnsuche in der Dritten und Vierten Welt zu sprechen, sollten wir aber geflissentlich unterlassen: Wenn der Frieden die Sinnlosigkeit der Existenz erst richtig erkennbar macht, so vergißt man im Kampf ums Überleben, weshalb man überleben will.
944 Wörter

Versuch einer Positionierung (Teil2) Januar 2015

 

 Kurzer Essay über Gott

Der Nazarener ist der Erste und Einzige in der (zumindest mir bekannten) Weltgeschichte, der von einem Zusammenleben in Nächstenliebe und von Verzeihen spricht, davon, dem Haß die Liebe entgegen zu halten, davon, daß ehrliche Armut allemal besser ist als räuberischer Reichtum, dass der, der durch das Schwert regiert, durch das Schwert umkommen wird. Mag sein, daß es übertrieben klingt, wenn er verlangt, die linke Wange hinzuhalten, wenn man dich auf die rechte schlägt, weil das sehr schnell zum Recht des Stärkeren und des Skrupelloseren führt. Er vergibt der Ehebrecherin und fordete den auf, den ersten Stein zu werfen, der ohne Fehl und Tadel ist. Er bittet alle die, die wissen, dass noch jemand Vorwürfe gegen sie hegt, mit Beten aufzuhören, den Tempel zu verlassen, und erst diese Vorwürfe aus der Welt zu schaffen. Er forderte die Erwachsenen auf, die Kinder zu respektieren und zu schützen.

Er forderte Mitleid und Hilfsbereitschaft, und Unterstützung derer, die unschuldig in Bedrängnis geraten sind. In diesem Bereich ist unser Sozialsystem (manchmal) sogar schon etwas weiter. Aber was den ganzen Rest betrifft, hinken wir Lichtjahre hinterher.

Der jüdische Jahwe, der Gott unseres Alten Testamentes, ist ein zorniger, eifersüchtiger, rachsüchtiger und sogar rassistischer Gott. Der islamische Allah ist nicht besser, er hat auch kaum eine Chance gegenüber seinem Interpreten, dem Propheten, der ein weltlicher Herrscher und Eroberer war. Für Mohammet zählten Gewalt und Krieg zu den bevorzugten Expansionsmittel, (die Israeliten allerdings dachten genauso, in einer antiken Welt voller Überlebenskriegen). Er forderte den Tod von Nicht- und Andersgläubigen. Sein Allah ist nicht weniger zornig, und rachsüchtig wie der jüdische Jahwe.
Seine Anhänger haben diese Sichtweisen bis heute nicht abgelegt. Die jüdischen Weltbürger erzwungenermaßen seit langem schon. Sie wurden dafür in allen Lebensbereichen kreativ. Die Christen, ihrerseits, sind nach einigen blutrünstigen Jahrhunderten endlich im Begriff zur reine Lehre zurückzufinden. Zumindest theoretisch.

Im Islam geht es nicht darum zur reinen Lehre zurückzufinden, denn wohin das führt erleben wir zur Zeit weltweit. Es sollte ihren Anhängern darum gehen, einen neuen, zeitgemäßen Zugang zu einer religiösen Schrift zu finden, die im Wesentlichen eine Sozialgesetzgebung darstellt, und, nach 1300 Jahren wortwörtlich genommen, nichts als ein totgefährlicher Anachronismus ist mitsamt ihrem barbarischen Strafgesetzbuch, der Scharia.

Dazu sollte jeder wissen, daß die absolute Macht gepaart mit einer einzigen gültigen Denkrichtung, zwangsweise zur (auch physischen) Eliminierung aller anderen Denkrichtungen führt. Ob im Judentum, im Christentum oder im Islam.
Der göttliche Vater des Nazareners Jesus aber ist ein gütiger Gott, ein barmherziger Gott, der dem Menschen Vergebung anbietet, so dieser ehrlich seine Fehler und Verstöße gegen die Nächstenliebe bereut. Ein gewaltloser Gott. Ein toleranter Gott. Das hatten seine Vertreter in den letzten Jahrhunderten nicht immer richtig verstanden. Freundlich ausgedrückt.
Von heutigen Terroranschlägen christlicher Minoritäten in andersgläubigen Ländern ist mir nichts bekannt. Der französische Begriff „assassin“ für „Mörder leitet sich von den Assassinen, einer ismaelitisch-islamischen Sekte ab, die im 11. Jahrhundert, während des 3. Keuzzuges berüchtigt wurde (und die sich zeitweise sogar mit den Kreuzrittern verbündeten, die ihrerseits nichts anderes waren als religiös verbrämte Raubritter). Die Assassinen töteten oder vielmehr meuchelten ohne Rücksicht auf das eigene Leben und sind wohl die Vorläufer der islamischen Selbstmord-Attentäter. Den eigenen Tod nahmen sie billigend in Kauf, versprach er ihnen doch die Aufnahme ins Paradies und die individuelle Betreuung durch zweiundsiebzig Jungfrauen. Auch die heutigen Selbstmordattentäter erwartet dieser paradiesische Service, es sei denn, angeblich, sie werden von einer Frau getötet. Wovor die ISIS-Kämpfer Angst haben, wenn sie gegen kurdische Frauenverbände kämpfen.
Was mit den Jungfrauen geschieht, wenn sie nicht mehr Jungfrau sind, ist auch geregelt: sie werden nach jeder „Benutzung“ wieder zu genuinen Jungfrauen. Wir begegnen dem frauenverachtenden Konzept des Islam in seiner absurdesten Form. Nicht zuletzt, weil ihnen eine bereits „gebrauchte“ Frau keinen innehabenden Wert mehr hat. In dem Punkt hat sich bei uns allerdings auch erst recht spät etwas getan. Ich könnte Seiten füllen, diese Männer-Ängste und Besitzansprüche psycho- und sozio-anthropologisch zu erklären.

Daß die Katholische Kirche große Sünden an der Menschheit begangen hat, und manchmal noch begeht, das leugnet sie heute selbst nicht mehr. An der Lehre des Nazareners liegt es nicht. Seine Lehre kann nur an den Menschen scheitern, die sich zu Stellvertretern Gottes auf Erden aufschwingen. Der Weg der christlichen Erneuerer ist noch steinig und weit. Lang lebe Franziskus I.

PS Ach ja, zur Erinnerung: die Lehre Jesu steht im NEUEN Testament (von Paulus etwas manipuliert). Das Alte Testamament dient lediglich der geschichtlichen, religiösen Evolutionserkärung. Es heißt „alt“, weil es alt ist und überholt. Jesus zitierte die „alten“
Propheten und fügte dann hinzu: „Ich aber sage euch….“. Dass in seinen Gleichnissen Bilder und Situationen der damaligen Zeit herrschen ist selbstverständlich. Nicht so selbstverständlich ist, daß er die Nächstenliebe auf dieselbe Stufe setzte, wie die Gottesliebe ( Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Mt 25,31-46). Eine ungeheuerliche Forderung, die es bis dahin in keiner Religion gegeben hat. Die Gottesliebe im alten Testament war voller Furcht vor Jahwes Sanktionen. Die im neuen Testament sollte frei von Furcht sein, dafür aber voller Selbstreflexion. Erinnert mich irgendwie an den…Humanismus?

 

Versuch einer Positionierung (Teil 1) Januar 2015

Erinnerungen

Jean M.P. Gilbertz, Januar 2015

Die Reaktionen unserer politischen Vertreter nach dem Pariser Massaker hat mich in ihrer Naivität und ihrem Mangel an Verständnis von Ursache und Konsequenzen regelrecht geschockt.
Die Verfolgung der Juden im Dritten Reich mit der augenblicklichen Ablehnung und der Angst vor der muslimischen Bevölkerung in unseren Ländern zu vergleichen, wie es unser Vize-Premier ziemlich gewunden formulierte, ist nichts anderes als eine grobe Unverschämtheit. Und ein Zeichen von politischer Unreife.
Es ist mir nicht in Erinnerung, dass irgendwelche europäische Mitbürger jüdischen Glaubens zu irgend einem Zeitpunkt unsere gesellschaftliche Ordnung in irgendeiner Weise bedroht, und so Angst und Verfolgung ausgelöst hätten. Auch nicht vor, während und nach dem „Dritten Reich“.Das war ein staatlich orchestriertes Progrom.
Der Antisemitismus hatte und hat folglich kein Parallelen mit unserer Angst vor islamistischen Umtrieben. Wenn die elementaren Vergleiche unserer Regierenden auf sämtlichen Beinen hinken, kann von Verständnis wohl keine Rede sein.
Herr Bettel hat als Reaktion auf den ganzen Pariser Horror den peinlichen Versuch unternommen, öffentlich zu weinen, und in einem langen Schachtelsatz, ohne erkennbare Syntax, eine gesteigerte Entwicklungshilfe als Prävention gegen den Terror vorgeschlagen. Sancta Simplicitas!

Der Islam, oder vielmehr die Fehlentwicklungen, die aus dessen Glaubens- und Staatsverständnis hervorgehen, bedrohen inzwischen die ganze Menschheit, einschließlich die eigenen Glaubensbrüder und -Schwestern, die vor dem Terror in ihren eigenen Ländern zu uns herüber flüchten. Es sind nicht diese Flüchtlinge, die unsere Existenz bedrohen, wie es die dumpfen PEGIDA-Mitläufer zu glauben scheinen. Es sind Ansässige mit Migrationshintergrund, die bereits hier geborenen und gross geworden sind. Sie sind aber nie richtig in unserer Gesellschaft angekommen, vielleicht weil sie sich hin und her gerissen fühlen zwischen den Werten eines mittelalterlichen patriarchalen Islam, den ethische Vorstellungen also, die ihnen ihre Eltern vermittelt haben einerseits, und den freien Entfaltungsmöglichkeiten des Individuums in den Demokratien der westlichen Welt andererseits.
Die Frau in unseren Breiten ist (wenigstens theoretisch) dem Mann gleichberechtigt und kann ihr Leben selbst bestimmen. Allein dieser Unterschied rüttelt am Selbstverständnis und Selbstwertgefühl des islamischen Mannes, der es gewohnt ist,  in seiner Familie die letzte Instanz zu sein. Auch der größte menschliche und gesellschaftliche Versager bleibt das zu achtende Oberhaupt der Familie. Sein Wort gilt. Seine Frau und seine Töchter glaubt er verschleiern zu müssen, um sie vor den lüsternen Blicken anderer Männer zu schützen. Er bestimmt allein, wo sie wann und mit wem unterwegs sind. Eine verquere Logik, die unterstellt, dass alle (zumindest islamische) Männer unter einem unkontrollierbaren Sexualtrieb leiden und, logischerweise, alle (zumindest islamische) Frauen potentiell „unanständig“ sind, wenn sie unbeaufsichtigt sind.
Vergewaltigungen, wie sie in Indien an der Tagesordnung sind stehen hier nur insoweit zur Debatte, als daß eine unverschleierte, sich unziemlich-westlich kleidende und gebärdende Frau, dieser Logik entsprechend, die eigentliche Schuld am „Geschehen“ trägt. Welch entsetzliches, erbärmliches Welt- und Menschenbild. Und welch minderwertiges Selbstverständnis.

Es sind in Deutschland die „radikalen Verlierer“, wie Enzensberger sie bereits 2005 nannte, die auf uns losgehen. Die der zweiten oder bereits dritten Generation, die, ohne wesentliche Ausbildung und Zukunftsaussichten, die, mit dem Berufswunsch Harz IV, die, die weder vernünftiges Deutsch noch vernüftiges Türkisch sprechen und das Schwinden der absoluten männlichen Dominanz hinterhertrauern. Sie reißen so manchen orientierungslosen, dem Druck der heutigen Arbeits- und Konsumwelt nicht stand haltenden und nur bedingt intelligenten jungen Nicht-Moslem mit in das vermeintlich stabile und einfache moslimische Glaubenssystem. Der Koran regelt den Tagesablauf. Eigenes Denken ist nicht erforderlich.

Dass die Situation in Frankreich und Belgien, mit ihren Vorstadtghettos und der Perspektivlosigkeit der ehemaligen nordafrikanischen Kolonie-Immigranten belgischer oder französischer Nationalität, ohne sprachliche Kommunikationsprobleme, eine ganz andere ist, als die der türkischen Arbeitsimmigranten in Deutschland, dürfte einleuchten. Die Lage in beiden Kolonialherrenländern ist wesentlich explosiver. Man glaubt dazugehören zu müssen, und merkt im Alltag, daß dem nicht so ist. Wenn man Achmed heißt, braucht man sich so manches Mal namentlich gar nicht erst für einen Job zu bewerben.
Der Hass auf alle Anderen, auf alle, denen es „besser“ geht, auf die, die „dazugehören“, ist die logische Folge.

Das „Dazugehören“, das „Sich-Anpassen“, das „Sich-Integrieren“ ist umso schwieriger für die muslimische Welt, als ihr Glauben, ihre Religion sich nicht allein auf das Spirituelle im Hier und Jenseits beschränkt, sondern in Wahrheit eine vollständiges Regelwerk für fast alle Belange, Pflichten und Rechte des Alltags darstellen. Aufgestellt für eine Gesellschaft des 8. Jahrhunderts nach Christus. Vervollständigt, interprätiert, gegeninterprätiert und uminterprätiert in zahlreichen, fast genau so alten Hadithe (Überlieferungen). Schlußendlich sind dies Hadithe wichtiger geworden als der Koran selbst.
Zu keinem Zeitpunkt hat eine modernes, adaptiertes Verständnis der alten Texte sich in der moslemischen Welt durchsetzen können.
Somit stellen Koran und Hadithe den idealen Rahmen für eindimensionales Denken und Handeln dar. Sie eignen sich für „Versager“ jeglicher Ursache.
Wenn im Koran steht, „tötet alle Nichtgläubigen“, dann versuchen radikalisierte Mosleme ebendas zu tun. Nichtgläubige darf man anlügen, betrügen und ausrauben. Und natürlich töten. Damit rächen sie sich an einer Gesellschaft, mit der sie nicht zurecht kommen und von der sie sich verachtet fühlen. Jetzt werden sie zumindest gefürchtet. Sie erleben ein Gefühl der Macht und eines relativen „Erfolges“, zu denen sie in unserer modernen Gesellschaft keinen Zugang hatten.
Dass die Texte, auf die sie sich berufen, sich auf das 8. Jahrhundert und die damaligen Eroberungskriege beziehen, ficht diese Leute nicht an. Sie führen mit den technischen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts, die nicht einmal aus ihren Kulturkreisen stammen, die Kriege ihrer Urahnen weiter.

Was all das mit dem Antisemitismus des letzten Jahrhunderts zu tun hat, mit der Shoa, oder mit der Bettelschen Entwicklungshilfe für dritte und vierte Welt zur Terrorprevention, ist mir völlig unverständlich.
Es reicht nicht, sich mit Geschäfts- und Staatsbilanzen auszukennen, wenn man Politik betreiben will. Ein Staat ist kein Betrieb, der nur von Buchhaltern geführt werden kann.

Vielleicht sollten wir der Einfachheit halber und zum besseren Verständnis aller, die Juden für den islamischen Terror verantwortlich machen. Palestina wird völkerrechtlich anerkannt, ohne dass dasselbe Palestina das Existenzrecht Israels anerkennen muss, Hamas und Hisbollah erhalten den Friedensnobelpreis, der saudische König wird Generalsekretär der Vereinten Nationen, die Mullhas übernehmen Unicef und ISIS wird in die UN-Blauhelm-Regimente integriert..

Ich kenne wen in der Hölle, der schaurig lacht!