Es sind nicht die, die den Finger in die Wunde legen, die uns verunsichern. Es sind die, die im finsteren Wald pfeifen und uns ob unserer Verunsicherung auch noch Schuldgefühle einreden wollen.
Wenn Mörder vermehrt sichtbare ethnische Merkmale tragen, dürfen die Opfer nicht dazu verurteilt werden, dies ignorieren zu müssen. Jeder, der diese ethnischen Merkmale trägt, muß uns verdächtig erscheinen dürfen, wenn wir, zu unserem eigenen Schutz und dem des Staates, aufmerksam sein sollen.
Es ist der elementare atavistische Überlebenstrieb, der uns diktiert, nach Erkennungszeichen für eine mögliche Gefahr Ausschau zu halten und instinkthaft darauf zu reagieren. Dies wird umso problematischer, wenn die involvierten Ethnien in unserer Mitte leben. Ob friedlich oder nicht.
Wegschauen und hoffen, daß der Kelch bald leergetrunken ist, wenn er schon nicht an uns vorübergehen will, ist nicht sehr hilfreich, weil immer wieder nachgegossen wird. Entweder wir bemächtigen uns der Flasche, oder derer, die nachfüllen. Auch wenn diese, wie wir nur zu gut wissen, in Saudi-Arabien sitzen und fleißig Salafisten heranzüchten.
Es reicht auch nicht, an der Treppe zu hoffen, daß uns niemand hinunterstößt. Wir sollten uns schleunigst angewöhnen, unsere nähere Umgebung regelmäßig nach möglichen Gefährdern abzusuchen. Natürlich haben die nicht notwendigerweise eine nordafrikanische, afghanische oder arabische Physiognomie. Nachahmer gibt es in allen Gesellschaften. Und die guten Muslime gibt es auch.
Das darf zwar nicht und wird auch nicht zu einer Sippenhaft führen und auch zu keiner Vorverurteilung. Aber zu einem Generalverdacht, den die muslimische Welt sich leider redlich erarbeitet und verdient hat, wird es führen müssen. Mit ihren archaischen Einstellungen, ihrer Intoleranz allen Bereichen unserer offenen Gesellschaft gegenüber und der Relativierung allen Geschehens, sobald es um ihre religiösen Überzeugungen geht, nähren sie unser berechtigtes Mißtrauen. Auch wenn wir nicht in Molenbeek wohnen oder in der Nähe eines Flüchtlingsheimes, es geht um das berüchtigte Zitat Mao Zedongs „Der Revolutionär schwimmt im Volk wie ein Fisch im Wasser“. In diesem Fall schwimmt der muslimische Extremist in der muslimischen Parallel-Gesellschaft, die ihn nur selten an die kuffār verrät, wenn sie ihn überhaupt entdecken will.
Der Generalverdacht, oder soll ich sagen, die General-Angst, muslimisch aussehenden Menschen gegenüber ist da, in uns drin, ob wir es zugeben und laut sagen, oder nicht. Und unsere Wut auch, als Ausdruck unserer Hilflosigkeit. Wenn wir Angst und Verdacht unterdrücken, führt dies lediglich zur klassischen freud’schen Konfliktsituation zwischen Empfinden und Dürfen. Das Resultat, das wir tagtäglich aus den Medien herauslesen und hören, ist ein völlig neurotisches Verhalten, auch der Politik, die hin und her gerissen ist zwischen Realität und Wunschdenken.
An unseren christlichen Werten sollten wir trotzdem, unser selber Willen, festhalten. Es ist die moralische Beliebigkeit einer forciert sekulären Zeit, die gegenüber einem festen Glauben, und sei er noch so steinzeitlich, stets den Kürzeren ziehen wird.
Wenn schon Aufmerksamkeit in unserer freien Gesellschaft der einzige Schutz sein darf, den den wir uns erlauben, dann sollte diese Aufmerksamkeit nicht auch noch unbedachterweise beschnitten werden.
Sollen wir Roß und Reiter nicht mehr benennen dürfen? Wer das verlangt und darüber hinaus noch die Gesamtsituation zu relativieren versucht, ist nicht bei Sinnen.
Denn die Bürger werden aus Sicherheitsbedürfnissen heraus die Volksverführer wählen, weil sie der Partei- und Medien-Besserwissereien überdrüssig sind, und weil sowohl Verantwortliche wie Opposition ihnen verständliche und vernünftige Antworten schuldig bleiben.
Wenn wir Gott fragen, warum er nichts gegen diesen Irrsinn unternimmt, wird er uns dieselbe Frage stellen.© jmpg 20-12-16 trotz aller christlicher Überzeugung in ihrer Urbedeutung