Tombe la pluie
Presse le pas
Entends-tu
Mon sang qui se batÀ travers mes veines
D’un bon élan
Vers l’aube prochaine
D’un été naissantJe n’ai pas
Trouvé refuge
Avant que n’advienne
Le dernier délugePresse le pas
C’est bientôt fini
Le peu qui me reste
Encore de ma vieLe peu qui me reste
M’est si précieux
Que je m’y accroche
N’en déplaise à DieuQue je défie
L’homme et les Cieux
Si je m’enfuis
C’est bien devant eux
Schlagwort: au toucher du temps
PrinTemps
Quand la pie
Qui hier chantait des berceuses
Ne fredonne plus
Que de furieuses mélopées de guerre
Les freux terminent leurs nids
Implacables
Insaisissables
Ils noircissent de farouches nuages
Une frêle aurore
Cachant de leurs ailes
Le printemps naissant

La fin du Chemin
Sur ton chemin
Les embuscades
Te poussent à la dérive
Les alizés s’égarent vers le NordTu te démènes
Pauvre montreur de marionnettes
Sans scénario que tu t’arrêtes
En plein milieu de ton histoireAu milieu
Des sables
Mouvants

Ich bleibe steh’n
Zieh du die Welt unter mir durch
Und beiderseits an mir vorbei
Dann muß ich mich
Nicht selbst bewegen
Ich sag:
Halt an
Wenn es mir reicht
Du
Kannst dann weiter geh’n

Der Alltag
Den Alltag anfassen
Igitt
Der
Ist
Ja
Dreckig
Das hätt ich wissen sollen
Als ich einst stolz
Meine Erwachsenenzeit betrat
Doch ließ die Unbekümmertheit der Kindheit
Den Schmutz
Nicht mal erahnen

Das Ende der Zeit
Die Zeit anfassen
Mit beiden Händen
Damit sie mir nicht wegläuft
Immer fester
Bis ich sie erwürg
Das Leben wegdenken
Das Leben weg denken und
Wenn das zu schwer ist
Es
Weg schlafen
Wenn nur die Träume nicht wären
Die manchmal schwerer wiegen
Als das Leben selbst
Der Zug
oder:
Es wird nicht besser mit der Zeit
18-05-14 zwischen Köln und TrierIch sah mich mal von hinten
Den Gang
Entlang
Torkeln
Die Hosen hochgezogen
Bis unter meine Brust
Mein Rückgrat hatte sich
Verkürzt mein Becken
Stand in Höhe meines Herzens
Und meinen kurzen Nacken
Gab es gar nicht mehrDie kleine Lily sagte Onkel
Hast du schon immer so geschaukelt
Wenn du dich mal
Nicht festgehalten hastIch sagte Lily meine Süße
Das ist der Zug
Das ist der Zug

Die Regelwächter
Muss ich der Regelwächter Sprache
Lernen jetzt
Wo ich erfahren hab‘
Dass es sie gibt?
Die Sprache der Regeln
Die die Sprache regeln?
Und etwa auch
Die Regeln selbst?
Poesie ist das Sprach-Bild der Seele
Ihr Spiel entsteht spontan
Um dann
Der Bewunderung anheim gefallen
Für alle Ewigkeit
In ein Regelwerk gepresst zu werden
Das man doch nur
Dem Augenblick entrissen hat
Nicht jeder ist ein Hölderlin
Wenn auch so mancher
Das Ende mit ihm teilt.März 2015
In einem Anfall von Desillusion
Vorwort zu „die zeit anfassen“
Ich seh in Deinem Gesicht die Spuren unserer Kämpfe.
Gegeneinander und gegen die Zeit.
Ungerührt von unserem Mut, von unserer Verzweiflung, zieht sie
über uns hinweg.
Manchmal dreht sie sich um und schaut uns an wie ein Spiegel und
sagt, wenn wir erschrecken und uns nicht mehr wiedererkennen:
„Was habt ihr denn geglaubt? Nur ich vergehe und bin doch
alterslos. Ich fresse euch, ich verschlinge euch, soviel ihr euch auch
wehrt.
Und doch seid ihr meine Kinder: die Kinder der Zeit.“
(Auszug aus: Ich schwöre bei Apollon)
Es wabert. Schwarz. Schwarz-weiss-schmutzige Schwaden über dem
noch schwärzeren Moor. Ich wehre mich, es ist ein intellektueller
Kampf, kein emotionaler, obwohl es darum geht, die Traurigkeiten,
die aus der Vergangenheit aufsteigen, abzuwehren. Nicht meine
eigenen Tränen verfolgen mich, sondern die, die ich verursacht habe.
Mit nüchternem, wütendem Wollen gegen diese klebrigen Finger der
Erinnerungen, nicht so einfach, wenn man sich nichts anmerken
lassen will.
Meine Bilder für Euch, meine Stimmungen, Ängste und
Hoffnungen, mein Pfeifen im Wald, mein Anschreien gegen die
Brandung…die alles wieder anspült, was ich getan habe. Früher.
Denen, die mich liebten. Und es vielleicht heute noch tun. Würden.
Wenn…
Der Sturz
Als ich die Kellertreppe
Hinunterstürzte
Und mit dem Kopf aufschlug
Sah ich auf einmal
Kalliope
Die mir den Griffel reichte
Und Polyhymna
Die Liederreiche
Warf mir ihre Lyra zu
Seither wird sie oft
Ohne diese portraitiert
Dann drückte Thalia mir
Ein Auge zu
Und lachte
Aus vollem Halse

Wenn und wäre…
Wenn jeder Blitz in meinem Geiste
Ein Geistesblitz wär
Ein jedes Wort aus meinem Munde
Ein Geschenk
Und jeder Punkt aus meiner Feder
Der Schönheit allerletzter Schluß
So schön daß sich die Musen schämten
Und um mich buhlen müssten
Weil Apoll selbst
Mein heimlicher Verehrer wär'
Dann würde ich
Mit Gott gegen die Welt
Wie man so sagt vor allem aber
Gegen die Kultur die wabernde,
Die Buchstaben-Akrobaten
Im Schweiße ihrer Not, die
Verleger der Auserwählten
Gegen die Schönredner
Der bedeutsamen Leere und gegen
Die Seeligsprecher
Der Erbberechtigten
Ihrer selbst
Dann
Ja dann...
Aber hallo vielleicht Gott sei Dank
Ist dem nicht so
Weinen können
Ich werde endlich weinen können
Wie eine Trauerweide sagt man
Crying like a willow
Solltest du einmal vor mir steh’n
Am Ende meiner Tage
Vielleicht
Um mir Adieu zu sagenJe pleurerai des rivières
Sans retenue
Und ohne Scham weil
Auch dazu
Die Kraft mir fehlen wirdDie Bilder
Der verlorenen Jahre
Werden mich niederzwingen
Im Angesicht der Zeit
Die sich
So schamlos an uns beiden
Vorbeigemogelt hatIch werde es nicht wagen
Dich fest an mich zu drücken
Aus Angst
In einen Traum
Hinein
Zu greifen
© jmpg 16-09-16
Poetik-Sprüche…
Poetik-Sprüche…als Vor-Wörter
„Jede neue Zeile ist wie eine Regieanweisung.
Die Verteilung zeigt an, wie gelesen werden soll.
Sie zeigt die Dringlichkeit an, den Gedanken- und den Atemfluß.“
(© jmpg 2014, beim Layout vom „gesang der zikade“)“
Ich mag das Wort Lyrik nicht so richtig, es erinnert mich zu sehr an die Lyra und ihre von mir so geliebten Nachfolge-Instrumente. Und allzu viele Werke, die unter dem Begriff Lyrik verkauft werden, besitzen alles andere als Musik.
Welches Spiel ist das
Alles kryptisch einzuwickeln
Versteckt man
Die eigene Seele oder doch
Die Unzulänglichkeit
Ich finde es unglaublich interessant, mir jetzt den theoretischen Unterbau meiner spontanen Poesie und meiner Lieder (Lyrik!, schau an…) anzulesen. Angeblich bin ich dem „akzentuierenden Versprinzip“ verhaftet…
Natürlich kann man Poet werden indem man erst mal die Regeln lernt und sie dann wie in einem Puzzle anwendet.
Ich bin aber mehr für das Spontane. Es muß richtig klingen. In meinen Ohren. Und gut ausschauen. In meinen Augen. Und verständlich sein. Für meine Leser.
Das Studium soll Techniken lehren, die schon mal angewendet wurden, in der Vergangenheit. Das Handwerkliche halt, das Rüstzeug. Auch wenn man es nicht nutzt.
Wenn den Bildern meiner Erinnerungen eine Sprache innewohnt, derer sie sich bedienen, wenn ich auf sie treffe, dann ist es stets die Sprache des Landes und der Stadt, die diese Bilder beherbergen, und die Sprache der Teilnehmer an diesen Erinnerungen.
Quand reviennent mes souvenirs
C’est dans leur langue
Que je respire
Die Rhythmik, Komma, die Metrik (ja, ja, es ist eine Metrik), in der ich schreibe, ist spontan. Ich denke in dieser Rhythmik.
Ich denke melodiebezogen, ich kann auch aus einem Dreisilber eine Zweierbetonung machen, ohne die Rhythmik zu zerstören.
Die eigenen Gedichte in eine andere Sprache zu übertragen, weil man es kann, ist natürlich optimal. Nur sind es bei mir dann, formal gesehen, stets zwei verschiedene Werke.
Je ne traduis pas vraiment mes poèmes ou mes chansons.
J’essaie de recréer les images et l’atmosphère du texte original, sans pour autant me laisser encarcérer par une traduction litérale.
Ich habe jetzt die intersemiotische Translation für mich entdeckt.


Natürlich kann man das Wörtchen Poesie wörtlich betrachten und benutzen. Wird ja auch oft so gehandhabt, glaub‘ ich. Dann bedeutet es einfach „Erschaffung“.
Oder, modernisiert: „Werk“.
Bleistift, Papier und deren moderneren Alternativen sind dann schlicht die „Werkzeuge“.
Wenn du Kastanien sammelst
Ich dacht‘ ich schreib dir mal
Im Voraus denn
Es gibt dich ja noch nichtVielleicht hast du
Strohblondes Haar
Wie meine Jüngste einst
Oder die dunklen Augen
Wie Ebenholz so schwarz
Von meiner ÄltestenDu kennst mich nicht vielleicht
Hat niemand dir mein Bild gezeigt
Noch nicht einmal
Von mir erzählt
Von diesem alten Querkopf
Der schon so lange vor dir hier warDenk mal an mich
Und schau mich an
Ich mag dich sehr
Auch wenn du glaubst
Ich könnt‘ dich gar nicht kennenWenn du allein bist
Jedesmal
Wenn du Kastanien sammelst
Und du die Schmetterlinge jagst
Wenn du die Katze streichelst
Und einschläfst irgendwann
Dann bin ich da
An deiner Seite
Und bin
So stolz
Auf dich
© jmpg 2016
Weil du nicht da bist
Die Schatten der Bäume wandern ruhelos herum
In meinem Garten
Wenn sie auf dich wartenDie Blumen richten sich
Der Sonne nach
Wie sie den Tag durchziehtUnd ganz früh morgens
Schaut
Der Tau
Der von den Blättern tropft
Wie Tränen ausWeil du nicht da bist
© jmpg 2016
Autodafé
Gehäckselt
Ich zähl das Leben jetzt
In Jahren
Klein gehäckselt
Und nicht mehr
Wie eben noch
In Zehnerpacken
Grob gefasst© jmpg 2016
Wacken im Bauch
Nein, das ist
Kein
Schwarzes Loch
In das ich da
Mal wieder
Hineingefallen wärKein tiefer Brunnen
Soweit ich seh‘Ich hätt auch keine
Wacken im Bauch
Die mich
Hinunterziehen könntenIch ducke mich boss
Weg
Vor der
Heraufziehenden Zeit
Tränen
Die Tränen der Vergangenheit
Holen mich ein
Umspülen
Wie kleine Wellen
Die Sandburg meiner Wirklichkeit
Es sindNicht meine Tränen
Es sindDie Deinen
Die Regelwächter

Muss ich der Regelwächter Sprache
Lernen jetzt
Wo ich erfahren hab‘
Dass es sie gibt?Die Sprache der Regeln
Die die Sprache regeln?Und etwa auch
Die Regeln selbst?Poesie ist das Sprach-Bild der Schönheit
Ihr Spiel entsteht spontan
Um dann
Der Bewunderung anheim gefallen
Für alle Ewigkeit
In ein Regelwerk gepresst zu werden
Das man doch nur
Dem Augenblick entrissen hatNicht jeder ist ein Hölderlin
Auch wenn so mancher
Das Ende mit ihm teilt.
März 2015
In einem Anfall von Desillusion
Angst
Mit einem beherzten Griff könnt ich mich hochziehen
Auf den Heuschober hinauf
Ich saß gerne dort
Stundenlang
Dem Leben rundum zuzuhören
An dir kann niemand mehr sich aufrichten
Der nicht bereits die nötige Stärke hat
Versteck die Hand nicht
An der ich mich festhalten will
Schau mir beim Hinfallen
Nicht hilflos zu
Ich winde mich
Taub geworden
Unter dem Dröhnen der Heilsglocken
Manchmal bin ich mir selbst
Nicht genug
An diesen Tagen
Der Angst
Der Angst
Der Angst
Tristan und Isolde revisited
Den Lauf unter’m Kinn
Ein letztes
Ich liebe Dich
Dahingehaucht
So hat man dir berichtet
Dein Herz zerriss
Nur bis fast ganz
Denn Gott sei Dank
Hat er dich nicht verlassen
Sondern
Dir selbstlos
Das zurückgegeben
Was du ihm einst geborgtDein ganzes Leben
Mitsamt all deiner Träume
© jmpg 2016


