
Demnächst…also sehr bald. Hoffentlich 😎

Demnächst…also sehr bald. Hoffentlich 😎
Tombe la pluie
Presse le pas
Entends-tu
Mon sang qui se batÀ travers mes veines
D’un bon élan
Vers l’aube prochaine
D’un été naissantJe n’ai pas
Trouvé refuge
Avant que n’advienne
Le dernier délugePresse le pas
C’est bientôt fini
Le peu qui me reste
Encore de ma vieLe peu qui me reste
M’est si précieux
Que je m’y accroche
N’en déplaise à DieuQue je défie
L’homme et les Cieux
Si je m’enfuis
C’est bien devant eux
Quand la pie
Qui hier chantait des berceuses
Ne fredonne plus
Que de furieuses mélopées de guerre
Les freux terminent leurs nids
Implacables
Insaisissables
Ils noircissent de farouches nuages
Une frêle aurore
Cachant de leurs ailes
Le printemps naissant

Sur ton chemin
Les embuscades
Te poussent à la dérive
Les alizés s’égarent vers le NordTu te démènes
Pauvre montreur de marionnettes
Sans scénario que tu t’arrêtes
En plein milieu de ton histoireAu milieu
Des sables
Mouvants

Zieh du die Welt unter mir durch
Und beiderseits an mir vorbei
Dann muß ich mich
Nicht selbst bewegen
Ich sag:
Halt an
Wenn es mir reicht
Du
Kannst dann weiter geh’n

Den Alltag anfassen
Igitt
Der
Ist
Ja
Dreckig
Das hätt ich wissen sollen
Als ich einst stolz
Meine Erwachsenenzeit betrat
Doch ließ die Unbekümmertheit der Kindheit
Den Schmutz
Nicht mal erahnen

Die Zeit anfassen
Mit beiden Händen
Damit sie mir nicht wegläuft
Immer fester
Bis ich sie erwürg
Das Leben weg denken und
Wenn das zu schwer ist
Es
Weg schlafen
Wenn nur die Träume nicht wären
Die manchmal schwerer wiegen
Als das Leben selbst
Muss ich der Regelwächter Sprache
Lernen jetzt
Wo ich erfahren hab‘
Dass es sie gibt?
Die Sprache der Regeln
Die die Sprache regeln?
Und etwa auch
Die Regeln selbst?
Poesie ist das Sprach-Bild der Seele
Ihr Spiel entsteht spontan
Um dann
Der Bewunderung anheim gefallen
Für alle Ewigkeit
In ein Regelwerk gepresst zu werden
Das man doch nur
Dem Augenblick entrissen hat
Nicht jeder ist ein Hölderlin
Wenn auch so mancher
Das Ende mit ihm teilt.März 2015
In einem Anfall von Desillusion
Ich seh in Deinem Gesicht die Spuren unserer Kämpfe.
Gegeneinander und gegen die Zeit.
Ungerührt von unserem Mut, von unserer Verzweiflung, zieht sie
über uns hinweg.
Manchmal dreht sie sich um und schaut uns an wie ein Spiegel und
sagt, wenn wir erschrecken und uns nicht mehr wiedererkennen:
„Was habt ihr denn geglaubt? Nur ich vergehe und bin doch
alterslos. Ich fresse euch, ich verschlinge euch, soviel ihr euch auch
wehrt.
Und doch seid ihr meine Kinder: die Kinder der Zeit.“
(Auszug aus: Ich schwöre bei Apollon)
Es wabert. Schwarz. Schwarz-weiss-schmutzige Schwaden über dem
noch schwärzeren Moor. Ich wehre mich, es ist ein intellektueller
Kampf, kein emotionaler, obwohl es darum geht, die Traurigkeiten,
die aus der Vergangenheit aufsteigen, abzuwehren. Nicht meine
eigenen Tränen verfolgen mich, sondern die, die ich verursacht habe.
Mit nüchternem, wütendem Wollen gegen diese klebrigen Finger der
Erinnerungen, nicht so einfach, wenn man sich nichts anmerken
lassen will.
Meine Bilder für Euch, meine Stimmungen, Ängste und
Hoffnungen, mein Pfeifen im Wald, mein Anschreien gegen die
Brandung…die alles wieder anspült, was ich getan habe. Früher.
Denen, die mich liebten. Und es vielleicht heute noch tun. Würden.
Wenn…
Als ich die Kellertreppe
Hinunterstürzte
Und mit dem Kopf aufschlug
Sah ich auf einmal
Kalliope
Die mir den Griffel reichte
Und Polyhymna
Die Liederreiche
Warf mir ihre Lyra zu
Seither wird sie oft
Ohne diese portraitiert
Dann drückte Thalia mir
Ein Auge zu
Und lachte
Aus vollem Halse

und manchmal auch sakrale Musik
Dies ist der Refrain eines Chansons („Danse autour“), das sich mit den Strophen schwer tut
Danse autour, tout autour, tout autour
Lève les bras tout autour, tout autour
Tes cheveux flottant dans le vent
Qui te tourne à son tour
Tout autour (le tout 2x)
Tes yeux brillants
Qui suivent le manège tournant
Tes dents blanche-neige
Qui mordent tes lèvres rouge-sang
Tes yeux brillants
Qui suivent le manège tournant…
Wenn wir in unseren ach so liberalen Staaten nicht endlich eine vernünftige Balance finden, zwischen Freiheit und Sicherheit, wird es sie bald nicht mehr als solche geben.
Wir müssen die linken Fabulierer mit ihrer ins Extrem getriebenen Political Correctness und ihrem Gleichbehandlungs-Wahn entschieden stoppen. Und ganz schnell stoppen müssen wir auch die, die aus den Auswüchsen und den tödlichen Fehlern der liberalen Freiheitspolitik Kapital schlagen: die rechten Spinner, die mit simplizistischen Lösungsvorschlägen den Weg in ein Europa der abgeschotteten, restriktiven Nationalstaaten vorbereiten. Wenn wir sie wählen, hat das freie Europa ausgedient.
Bleiben wir allerdings beim, bis zur Satire hin ausgereizten, Gleichbehandlungsprinzip jeder Meinung, jeden Glaubens und jeder kulturellen Gewohnheiten und Bräuchen gegenüber, dann geht Europa genauso zugrunde. Die diversen Strömungen, denen wir uns durch Migration und Flüchtligsproblematik ausgesetzt sehen, sind so nicht unter einen Hut zu bringen. Was wir im Augenblick versuchen, hat mit den Idealen der Aufklärung nichts mehr zu tun. Das ist nicht mehr Renaissance, das ist Manierismus.
Carlo Strenger nennt die Lösung in seinenem Essay „Zivilisierte Verachtung“: Das aufklärerische Toleranzprinzip wieder vom Kopf auf die Füße stellen. Anstatt jede Glaubens- und Lebensform kritiklos zu respektieren und überhöhend mit Samthandschuhen anzufassen, sollte uns wieder klar werden, dass nichts und niemand gegen wohlbegründete Kritik gefeit sein darf: Wenn andere Kulturen nicht kritisiert werden dürfen, kann man die eigene nicht verteidigen. Daran lassen es unsere Verantwortlichen missen.
Es gelten allerdings Voraussetzungen:
Das Prinzip der verantwortlichen Meinungsbildung: Den aktuellen Wissensstand in allen wichtigen Disziplinen zu berücksichtigen, und entsprechende Argumente vorzubringen. Besitzen wir alle die dazu notwendige intellektuellen Ressourcen, und wollen wir sie auch einsetzen?
Und das Prinzip der Menschlichkeit: Wir dürfen Meinungen, Glaubenssätze, Verhaltensweisen und Werte verachten, nicht aber die Menschen, die sie vertreten, selbst. Die dürfen wir mit der ganzen Strenge unserer Gesetze bestrafen, wenn sie diese übertreten oder uns zur Gefahr werden. Wie jeden anderen auch.
Weder die vornehmlich linken, pseudolinken, grünlinken und links-liberalen Vertreter der sogenannten Political Correctness, noch die rechts-nationalen Parteien mit ihren glattgeschmirgelten Überlegenheitsdenken bemühen sich um diese echte Version des Toleranzprinzips und um die beiden Voraussetzungen zur Kritik. „Während viele Linke und Liberale durch die Logik der politischen Korrektheit gleichsam gelähmt sind, schwingen sich Personen wie Marine Le Pen und Bewegungen wie Pegida zu Verteidigern des Abendlandes auf.“
Dazwischen hockt der Normalbürger, hin und her gerissen zwischen Freiheitsdenken, Mitleid mit den Bedürftigen und allgemeinem Anstand einerseits, und der Angst vor intoleranten, aggressiven, manchmal mörderischen und kognitiv oft wenig belastbaren Migranten, die auch noch zum Großteil keine Aussicht auf ein Bleiberecht haben, auf der anderen Seite. Dann gibt es noch, in den berüchtigten Banlieus, die „radikalen Verlierer“ aus dem Maghreb, wie Enzensberger sie nannte, die bereits in zweiter und dritter Generation hier ansässig sind, und die in ihrer Arbeitslosigkeit, ihrer Wut und ihrer Sinnsuche für Extreme sehr empfänglich sind. Dazwischen stehen schlußendlich auch die wirklich Schutzbedürftigen.
Was nun? Es dürfte klar sein: wir müssen bei jedem Geschehen Roß und Reiter benennen dürfen, sachlich und ohne Haß zu schüren. Wir müssen Angst haben und Misstrauen zeigen dürfen, wenn wir Menschen mit ethnischen Merkmalen begegnen, die zu etwaigen Tätergruppen passen könnten. Vor einer Gruppe, die offensichtlich aus China oder aus Japan kommt, weiss ich, dass ich keine Angst zu haben brauche. Die Gefährder stammen aus Arabien, aus dem Maghreb, vom Balkan und aus einigen ehemaligen Ostblock-Staaten, und sehen auch so aus. Diese Erlenntnis hat mit Rassismus nichts zu tun.
Was uns prägt, ist eine elementare und genetisch im Menschen angelegte Vorsicht und eine Aufmerksamkeit, ohne die keine Spezies dieser Erde überleben würde. Was wir aber nicht dürfen, ist Abscheu und Hass in einem Global-Eimer über jeden ausschütten, der nicht so ausschaut wie wir selbst.
Unsere Verantwortlichen sind jetzt aufgefordert in diesem Sinne Klartext zu reden, vor allem aber ihre unseelige, ins Absurde abgerutschte politische Korrektheit zu unterlassen, mir der sie die Menschen und ihre Ängste bloß verhöhnen. Und endlich umsichtig, und den Problemen angemessen, handeln. Jetzt.
Sonst beteiligen sie sich ungewollt an der Grablegung unserer freien Gesellschaft.
© jmpg 28-12-16
Ich dacht‘ ich schreib dir mal
Im Voraus denn
Es gibt dich ja noch nichtVielleicht hast du
Strohblondes Haar
Wie meine Jüngste einst
Oder die dunklen Augen
Wie Ebenholz so schwarz
Von meiner ÄltestenDu kennst mich nicht vielleicht
Hat niemand dir mein Bild gezeigt
Noch nicht einmal
Von mir erzählt
Von diesem alten Querkopf
Der schon so lange vor dir hier warDenk mal an mich
Und schau mich an
Ich mag dich sehr
Auch wenn du glaubst
Ich könnt‘ dich gar nicht kennenWenn du allein bist
Jedesmal
Wenn du Kastanien sammelst
Und du die Schmetterlinge jagst
Wenn du die Katze streichelst
Und einschläfst irgendwann
Dann bin ich da
An deiner Seite
Und bin
So stolz
Auf dich
© jmpg 2016
Die Schatten der Bäume wandern ruhelos herum
In meinem Garten
Wenn sie auf dich wartenDie Blumen richten sich
Der Sonne nach
Wie sie den Tag durchziehtUnd ganz früh morgens
Schaut
Der Tau
Der von den Blättern tropft
Wie Tränen ausWeil du nicht da bist
© jmpg 2016
Ich zähl das Leben jetzt
In Jahren
Klein gehäckselt
Und nicht mehr
Wie eben noch
In Zehnerpacken
Grob gefasst© jmpg 2016
Die Tränen der Vergangenheit
Holen mich ein
Umspülen
Wie kleine Wellen
Die Sandburg meiner Wirklichkeit
Es sindNicht meine Tränen
Es sindDie Deinen

Muss ich der Regelwächter Sprache
Lernen jetzt
Wo ich erfahren hab‘
Dass es sie gibt?Die Sprache der Regeln
Die die Sprache regeln?Und etwa auch
Die Regeln selbst?Poesie ist das Sprach-Bild der Schönheit
Ihr Spiel entsteht spontan
Um dann
Der Bewunderung anheim gefallen
Für alle Ewigkeit
In ein Regelwerk gepresst zu werden
Das man doch nur
Dem Augenblick entrissen hatNicht jeder ist ein Hölderlin
Auch wenn so mancher
Das Ende mit ihm teilt.
März 2015
In einem Anfall von Desillusion
Ein Exkurs in die RealitätWarum sollen wir in unseren ureigenen, seit zwei Jahrtausenden christlich geprägten Länder in der Öffentlichkeit auf das Kreuz als Symbol unserer gemeinsamen Geschichte verzichten? Und sei es nur als Schmuck um den Hals getragen?
Weil ein Pulk an bildungs- und kulturfernen, oft aggressiv intoleranten Muslimen, mit nicht selten dubiosem Migrationshintergrund, uns ihre archaischen Lebensweisen mitsamt ihren Symbolen aufzwingen will und wir das nicht wollen? Dann schaffen wir halt, tolerant wie wir sind, unsere eigenen Symbole samt dem dazugehörigen Überzeugungen gleich mit ab und stellen einem festen Glauben unsere ethischen Beliebigkeiten entgegen.
Diese Haltung löst bei den muslimischen Gläubigen nur Verachtung aus. Sie versuchen darob sich in ihren Parallelgesellschaften von uns abzuschotten. Unter praller Ausnützung aller Vorteile unseres, von uns Bürgern immer schwieriger zu finanzierenden, Sozialwesens.
Sie versuchen uns die Lebensweisen ihrer zum Teil primitiven Stammes-Gesellschaften anzudienen, aus denen sie geflüchtet sind, aus welchen respektablen Gründen auch immer. Gleichzeitig verweigert ein überwältigender Anteil dieser Menschen konsequent jeden Respekt vor den Gesetzen, und jede Anpassung an die Kultur, die Gebräuche und Sitten der Länder, die sie aufnehmen und jetzt ernähren. Und das nicht nur in erster Generation.
Die nordafrikanischen Ethnien tun sich in dieser Hinsicht ganz besonders hervor. Frankreich kann inzwischen ein sehr unschönes Chanson davon singen. Deutschland in zunehmendem Maße auch. Nicht zuletzt den afghanischen Migranten bleibt unsere westliche Welt weitgehend unverständlich. Für eine schnelle Anpassung fehlen, herkunftsgemäß, die kaum entwickelten kognitiven Fähigkeiten.
Zum neuronalen Überschreiben der prägenden Strukturen mit den Werten, Erfahrungen und Kenntnissen, die zum Verständnis unserer weiter entwickelten Welt nötig wären, fehlt, von Seiten der Migranten her, meist der Wille sowie die Erkenntnis der Notwendigkeit dieser Lernprozesse. Das Festhalten an dem bereits früher Erlernten und dessen Verteidigung gaukelt der zugereisten Gruppe eine trügerische Stärke vor.
Von unserer Seite her fehlt nicht minder der Wille, auch weil die benötigte Zeit genauso Geld kostet, wie die noch nicht vorhandene Logistik. Geld, das dann nicht mehr für den Eigenbedarf zur Verfügung steht. Und es fehlt an Geduld, wenn sich Fortschritte nicht zeitgerecht einstellen, und die zunehmend wahrgenommene Weigerung oder Unfähigkeit der Einwanderer sich anzupassen erklärt unsere zunehmende Ablehnung ihnen gegenüber.
Die Angst vor einem langdauernden, schleichenden und auch wachsenden Ausfransen unserer bestehenden Ordnung und unseres gesetzlich geregelten Zusammenlebens durch sich ausweitende Übergriffe der Zugereisten tut ein Übriges.
Darüber hinaus ist es ja nicht so, dass wir in einem konfliktlosen sozialen Schlaraffenland leben würden, in dem es für jeden Autochtonen Arbeit und Geld im Überfluß gäbe. Auch sollten wir nicht vergessen, dass eine beachtliche Menge der Basisprinzipien die unser Zusammenleben ermöglichen, lediglich einen bestmöglichen Kompromiß darstellt und darüber beileibe keine Einstimmigkeit herrscht. Jede Gesellschaft lebt, entlang des evolutiven Wandels seiner Werte, im besten Fall im prekären Gleichgewicht des Konsenses.
So gesehen stellt der fordernde zugereiste Fremde eine vermutlich tatsächliche Bedrohung dar.
Es gibt kein Multikulti-Europa und es darf auch nie eines geben, es wäre das Ende jeden sozialen Friedens. Es kann nur ein freiwilliges Zusammenleben und Zusammenarbeiten geben, in gegenseitigem Respekt. Einen Zusammenschluß von pluri-ethnischen Nationalstaaten also, mit ihren jeweiligen Leitkulturen, welche in Europa alle christlich-humanistischen Ursprungs sind und daher dem gegenseitigen Basisverständnis nicht im Wege stehen. Vom Nordkap bis zum Felsen von Gibraltar.
Alle diese Aussagen haben nichts mit Rassismus zu tun und auch nichts mit Intoleranz. Oder Überlegenheitsdenken. Oder gar mangelnder Empathie. Sie richten sich auch nicht gegen unsere Pflicht, Hilfsbedürftigen zu helfen. Gerade unsere christlichen Wurzeln halten uns dazu an.
Diese Aussagen beschreiben nur die nüchternen Tatsachen, ohne Rücksicht auf die verschiedenen politischen Machtspielchen von Regierenden und diversen NGOs, denen die einfachen Bürger tagtäglich ausgesetzt sind. Die Presseprodukte spiegeln diese versteckten Kabalen zwangsläufig wieder, jedes seiner Couleur entsprechend. Eine für jeden verständliche, ideologieunabhängige Moderation, in Wort und Tat, findet nicht statt. Das aber wäre die Voraussetzung für einen humanen und gleichzeitig vernünftigen und für jeden annehmbaren Umgang mit dem heutigen Migrationsproblem.
Leider verstecken sich hinter so manchem Gutmenschtum allzuoft bloß uneingestandene Partikularinteressen. Im Einzelnen und in der (politischen) Gruppe. Zum Entzücken aller einfältigen Populisten. Schön wäre es, könnten wir den Anfängen wehren. Aber dazu bedarf es der Wahrheit!
© jmpg 15-09-16
„Wie Poesie entsteht
Ich setze mich nicht um acht in der Früh an den Schreibtisch oder am Nachmittag um zwei und sage: Jetzt schreib‘ ich ein Gedicht. Ein Gedicht schreibt sich, es kündigt sich an, mit Wortfetzen, Rhythmen und Bildern. Erst dann fang ich an, darüber nachzudenken. Handwerkliche Erfahrungen kommen hinzu, Versuche entstehen, immer noch im Kopf, und ich hoffe, die ersten Zeilen nicht zu vergessen.
Ich fange an zu schreiben, es drängt sich mir auf, ganz gleich, wo ich bin. Ich trage auch stets das zum Schreiben Nötige mit mir herum, oft Bleistift und Papier. Oft aber auch mein kleines Alleskönner-Telefon mitsamt seiner Notenschreibmaschine.
Chansons entstehen auf ähnliche Art und Weise. Manchmal steht am Anfang ein kleines Melodie-Fragment, das in meinen inneren Speichern nach Worten und Sätzen mit melodischen und rhythmischen Ähnlichkeiten sucht. Manchmal verlangt ein melodischer oder rhythmischer Satz nach einem tragfähigen Weg, einem Flussbett ähnlich, das er entlang fließen und in dem er sich ausbreiten kann. Auch hierbei entstehen die Melodien zuerst im Kopf, samt ihrer Notation, bevor ich sie aufzeichne. Ich suche nie aktiv nach Worten, die Worte finden mich, und genau das Gleiche tun die Melodien.
Ich bin kein Sprach-Anatom, Gott bewahre, und möchte nie einer werden. Ich habe die Anatomie des Menschen studiert, mit heißem Bemüh’n. Ich hab‘ die sterblichen Überreste seziert, bis nur noch ein Gerippe übrig blieb. Weil es mir helfen sollte, ihn bis in sein Innerstes hinein kennen zu lernen und ihn zu heilen, den Menschen. Die Sprache muss ich nicht heilen, sie ist ja nicht krank. Ich würde es auch nicht mögen, sie auseinander zu nehmen, um sie dann wieder neu zusammen zu setzen. Vielleicht würde niemand sie wieder erkennen. Ich möchte, dass sie mich liebt, die Sprache, so wie sie ist und so, wie ich sie liebe. Ich möchte in sie eindringen und ich möchte, dass sie sich in mir ausbreitet, von sich aus. Beim Gedanken, sie zu sezieren, schaudert’s mich.
Wenn Eindringen und sich Ausbreiten mit Liebe zu tun haben, dann bedeutet Sezieren… Zerstören. Gefühle werden entweiht, der Zauber verfliegt, Farben verlaufen und was Musik war, wird zur Kakophonie. Wort-Trümmer, zerrissene Partituren, kein Sehen, kein Hören und kein Verstehen mehr. Ein Buchstabenmeer in einem autistischen Raum. Das Ich bleibt im Ich gefangen und das Du hat jede Bedeutung verloren.
Das ist nicht meine Poesie. Liebe, Gefühle und Schönheit kann man nicht nüchtern hinterfragen, ohne Gefahr zu laufen, sie umzubringen.“
Auszug aus: Jean M. P. Gilbertz. „der gesang der zikade.“ Edition Octopus. iBooks.
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Warum ich die Medizin mag?
Die Frage ist leicht zu beantworten!
Weil ich ein Medizinmann bin!
Sozusagen ein poetischer Onkel Doktor, der schon in seiner Studentenzeit mit der Gitarre die Bistros unsicher machte. Manchmal, zumindest. So sah das damals aus

Heute sieht das natürlich etwas anders aus.


Aber was soll’s. Man liebt die Poesie und die Musik oder eben nicht. Wenn der Großvater Organist war und die Mutter Klavier spielte und ersten Sopran im Chor des Musikkonservatoriums sang, dann ist man vorbelastet ohne es zu merken.
Nach der Grundausbildung kam dann ebenfalls das Klavier, die Orgel und schlussendlich die Gitarre. Dann kamen die Mädchen und die Bistros.
Und Georges Brassens, Jean Ferrat, Léo Ferré, Maxime le Forrestier, Frédéric Mey bis ich erfuhr dass das der Reinhard ist. Gainsbourg, Brel und all die anderen sowieso.
Und Bob Dylan und Leonard Cohen.
Ich vergess‘ noch „meine“ Österreicher: Georg Danzer, Wolfgang Ambros, den Fendrich und Arik Brauer. Und noch so viele…
Ich hab mich dann sicherheitshalber (aber nicht nur) der Medizin verschrieben, weil die Musik „eine brotlose Kunst“ ist, wie mein Großvater mir einbleute. Er hatte wohl recht, ich war zu faul zum Üben. Und wie sagte schon mein „Freund“ Brassens: „Un don sans technique n’est rien qu’une sale manie.“*
Es gab ja noch die Bistros, die Schihütten, die Partys und das einsame Kämmerlein.
So kommt es, dass ich erst im hohen Alter das tun kann, was ich schon immer tun wollte: Schreiben und Komponieren.
Euer jmpg
* Talent ohne Technik ist eine schlechte Angewohnheit.
„Jede neue Zeile ist wie eine Regieanweisung.
Die Verteilung zeigt an wie gelesen werden soll.
Sie zeigt die Dringlichkeit an, den Gedanken- und den Atemfluß.“
(© jmpg 2014, Anweisungen beim Layout vom „gesang der zikade“)
Mein schollenschweres Land
Um als Schreibender, und vor allem als Poet in meinem so schollenschweren Vaterland ernst genommen zu werden, oder wenigstens beachtet, muß man mindestens Literatur studiert haben und Professor sein oder gewesen. (Ich mag das Wort Lyrik nicht so richtig, es erinnert mich zu sehr an die Lyra und ihre von mir so geliebten Nachfolge-Instrumente. Und allzu viele Werke, die unter dem Begriff Lyrik subsummiert werden, besitzen alles andere als Musik)
Daß man im Literatur-Studium im Wesentlichen lernt, sich mit den Texten von meist eben solchen Studienabsolventen früherer Generationen auseinander zu setzen und sie in oft merkwürdiger Art und Weise zu beurteilen, nach von wem auch immer festgelegten Kriterien, das scheint niemanden zu interessieren. Besonders hier in Luxemburg ficht das niemanden an. Du willst schreiben? Dann studier gefälligst auf Lehramt. Oder versuch dich im Staatsdienst. Ach ja, Zeitungsschreiber geht auch noch. Da steht dir zusätzlich die gesamte PR-Abteilung zur Verfügung.
Wie gesagt, das ist Luxemburg, mein kulturelles und linguistisches Zwitter-Zuhause.
Doch germanophil- und phonisch gesehen, lieber Johann (das bin ich…), gibt es ja auch den Friedrich, den Schiller, und der war, unter anderem, Arzt, na also. Und der Johann Wolfgang war Geheimrat! Und meine geliebte Tochter Fabienne Germanistin und Literaturwissenschaftlerin. Natürlich die einzig ernstzunehmende ihres Standes, aber sicher! Ob ich stolz auf sie bin? Was glaubt ihr wohl…?Poesie gehört für mich natürlich zu den „schönen“ Künsten, wie auch die Musik und die plastischen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Fähigkeiten (und das Bedürfnis) dazu hat man. Oder eben nicht. Auf jeden Fall erwirbt man sie nicht, indem man Literatur, Kunst oder Musik studiert. Das Studium soll lediglich Techniken lehren, die schon mal angewendet wurden, in der Vergangenheit. Das Handwerkliche, ein Rüstzeug. Mehr nicht. Was das eigene Talent daraus macht, bleibt so individuell, wie das Talent selbst.
Ich finde es unglaublich interessant, mir jetzt den theoretischen Unterbau meiner spontanen Poesie und meiner Liedern (Lyrik!, schau an…) anzulesen. Angeblich bin ich dem „akzentuierenden Versprinzip“ verhaftet.
Natürlich kann man Poet werden indem man erst mal die Regeln lernt und sie dann wie in einem Puzzle anwendet. Wie gesagt, eine Sache des Talents und des persönlichen Geschmacks.
von Petra Hay
Frühling ist dann, wenn die Seele wieder bunt denkt.

Die Schönheit, die Aussage und der rhythmische Kontext muss für den Leser erkennbar sein. Auch für den nicht geschulten Leser, den sogenannten „einfachen“ Menschen oder den „Durchschnitts-Bürger“. In dieser Kategorie sieht sich allerdings niemand von uns beheimatet, und doch gehören wir alle Nicht-Fach-Leute dazu.
Alle andere sogenannte Poesie, die unverständlich ist, von echter Lyrik nicht einmal zu sprechen, ist nichts anderes als Selbst-Bespiegelung. Um kein anderes Wort zu benutzt.Ich persönlich mag Enzensberger und seine Vorlesung „Wie Poesie entsteht“. Fabienne, mein Literatur-Wissenschaftlerin-Töchterchen hat sie mir gemailt, als sie meine Paratexte zu „der gesang der zikade“ sichtete. Ich war erfreut, mich darin wieder zu finden.
Agrammatikalischer „Versuchspoesie“? Nein, Danke, nicht unbedingt. Solch geartete Tätigkeiten übt man allein mit sich selbst aus.
Allerdings versucht so mancher …Poet, seine lyrische Selbstbeschäftigung mit den Mitbürgern zu teilen. Das führt dann, im besten Fall, zu Äusserungen wie: „Wovon spricht der eigentlich?“ Oder aber leider auch zu: „Was für ein Genie!“ Denn man sagt sich: „Besser so, als einzugestehen, dass ich nichts verstanden habe. Die Dame im echten Pelz neben mir klatscht ja auch. Und der so intellektuell aussehende Herr ebenfalls…., Moment, wer ist das schon mal?“Schluss mit der Polemik
Aber, das mußte jetzt raus!
© jmpg 15-04-15
Nachdem die Sonne
Für gestohlen erklärt worden war
War der Täter schnell ermittelt
Rastergefahndet wurde er
Erschlagen rasch
Noch ehe er gestehen konnte
Leider
Wurde die Beute
Nie gefunden seither
Ist aber
Ein Finderlohn ausgelobt und
Der Mescalero sitzt
In Schutzhaft
Bis er so schwarz ist wie der Tag
Und alles das nur weil er
Klammheimlich etwas sah
Als es noch
Leuchtend
Hell war
© jmpg 2015 Auszug aus „Im Schlepptau der Nacht“, Politische Gedichte

Die Sinnsuche des Menschen ist eine Realität, die kein noch so entschiedener staatlicher Laïzismus aus der Welt schaffen kann. Dieser läßt uns mit einer Leere zurück, die uns in die Arme jedmöglicher Verführer werfen kann.
Sinnsuche ohne wenigstens die Möglichkeit einer göttlichen Existenz in Betracht zu ziehen, ist Augenwischerei.
Atheismus ist eine relativ „moderne“ Erfindung, die auf der schönen Idee beruht, der Mensch selbst sei das höchste Wesen, in einem Universum, das sich selbst erschaffen hat.
Mit dem „Homomensura“-Satz, „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ des Protagoras (490-410 v.Ch) hat diese Idee allerdings überhaupt nichts zu tun, sagt der doch bloß aus, dass alle Dinge so sind, wie der Mensch sie (mit seinen bescheidenen Sinnesorganen und seinen ebenso bescheidenen Geistesfähigkeiten) erlebt. Wobei noch zu klären wäre, ob Protagoras damit den einzelnen Menschen meinte, oder die Menschheit. Aber Protagoras war auch ein Sophist, dem es in der Dikussion nicht um die Wahrheit ging, sondern darum, mit der eigenen Meinung die Argumente der andern, auch wenn diese besser waren, niederzuringen.
Wobei wir bei der Politik angekommen sind, bei der die Worthülsen den Inhalt verbergen und doch schmackhaft machen sollen. Und den Gegner mundtot.
Was das mit der Sinnsuche zu tun hat?
Wir haben heute in Luxemburg eine „Umbau-Koalition“, angeblich eine Koalition mit Visionen. Das mag vordergründig interessant erscheinen, wenn wir mit Deutschland und der sachlicher Frau Merkel vergleichen, Die Rückseite der Medaille aber, ist der relative Chaos, der jeden Umbau begleitet. Der hiesige Umbau diente leider von Beginn an als mannigfaltige Ausrede für alle augenblicklichen unzulänglichen Zustände und Versuche. Störend erscheint mir das endlos wiederkehrende Wort: „angedacht“. Für mich kann dieses Wort zwar für Umbau stehen, aber sicher nicht für Visionen. „Angedacht“ heißt nichts anderes, als „noch nicht zu Ende gedacht“! Während Frau Merkel zugeschrieben wird, jede ihrer Unternehmungen „vom Ende her“ zu denken, haben wir in Luxemburg Politiker, die den Blindflug antreten, in der Hoffnung, dass der Nebel sich lichtet und sie die Bergspitzen rechzeitig sehen.
Was das denn jetzt endlich mit der Sinnsuche zu tun hat?
Die Dreierkoalition ist erklärterweise angetreten, die Sinnsuche des Menschen und die Probleme und Krisen, die dieses Unterfangen seit Menschengedenken hervorruft, insbesondere bei der Jugend, in die Privatsphäre zu verbannen. Raus aus den Schulen. Damit bleibt den Eltern überlassen, unbesehen derer Fähigkeiten oder Nichtfähigkeiten, sinnsuchende Fragen des Nachwuchses zu beantworten. Die laïzistische Schule vermittelt abstrakte laïzistische Vorschläge, die sie selbst nicht praktiziert. Alles frei, alles schön, alles offen. Ein idealer Halt.
So, wie Frankreich seit 1905, mehr als 100 Jahre nach der Revolution, mit zweifelhaften Resultaten. Dabei waren nicht wenige dieser Revolutionäre (Robespierre) 1794 für die Einführung eines „Être Suprême“, in Ermangelung der Kirchen und Religionen, die sie haßerfüllt zusammen mit dem Adel zumindest symbolisch guillotiniert hatten. Wußten sie doch, daß es nicht reicht, Gefängnisse aufzubieten, sondern man eines Himmels und einer Hölle im Jenseits bedarf, um den Menschen dazu anzuhalten, seinem Nachbarn ein guter Nachbar zu sein. Das Gute ist im Menschen leider nicht als Trieb angelegt, sondern nur die Selbsterhaltung. Mit dem „Gutsein“ verdienen wir uns die ewige Sorglosigkeit im Himmel. So die Überlegungen seit Moses Gedenken. Die Zehn Gebote sind ein Resultat, das weltweit in jede Gesetzgebung einfließen könnte. Nur halt daß Jahwe, Gott und Allah von oben die Kontrolle behalten.
Napoleon wiederum brauchte Gott und den Papst, um sich in deren Anwesenheit selbst zu krönen, als ultimative Legitimation.
Was scheren mich aber die republikanischen Werte, wenn mir die Mißachtung dieser Werte, im Augenblickt und in Ewigkeit, ungestraft zu Vorteilen verhilft? Dann heißt es bloß: lass dich nicht erwischen. Den „Big Father“ oben im Himmel, der all diese Sünden wider den Nächsten mitkriegt, gibt es ja nicht.
Die Inhalte des „Ersatzunterrichts“ in unseren Schulen gibt es bis jetzt auch noch nicht. Alles ist erst „angedacht“.
Erstaunlicherweise haben die Kirchen es geschafft, in den Kommissionen Platz zu finden, die über diese Inhalte beraten sollen. Und der radikal laïzistische Großherrzogtumsgedanke (die Republik gibt es ja noch nicht), konnte, bevor er in dem neuen Grundgesetz festgeschrieben wird, noch entscheidend verwässert werden.
Doch bereits jetzt gelten die, vom augenblicklichen Staat zu übernehmenden und umzuschulenden (klingt irgendwie wie „Umerziehung“, oder?) ehemaligen Religionslehrer als Gottes „Fünfte Kolonne“. Sie stehen unter dem Generalverdacht, insgeheim Unlaïzistisches in den Schulen verbreiten zu wollen. Mit dem Fazit: die „angedachten“ Veränderungen, unausgegoren in allen Belangen, haben bereits jetzt zu einer unnützen Polarisierung in der Gesellschaft geführt, nicht nur im Bereich Kirche-Staat, sondern in allen wichtigen Zukunftsbereichen, allen voran dem der Erziehung und somit der Vorbereitung auf’s Erwachsenwerden.
Mit Verständnis und Toleranz, mit Diversifizierung des Wissens im Sinne einer wirklichen humanistischen Ausbildung hat das alles nichts zu tun. Humanismus ist definitiv weder a- noch antitheistisch!
Was bleibt uns übrig? Uns lautstark zu wehren und auf die nächsten Wahlen zu warten, voll Hoffnung und ….Gottvertrauen?
Was tun wir inzwischen in einer solchen Konstellation mit den Menschen, denen Gottes dicker Zeh mehr bedeutet, als alle Versprechungen auf ein unerreichbares irdisches Paradies? Die, die in unserer modernen sekulären Gesellschaft, ohne Hoffnung auf ein Wiedererstehen in einer göttlichen Hand, verkümmern?
Integrieren wir sie… irgendwie? Aber was wenn sie sich nicht integrieren lassen wollen, weil sekuläre Antworten für sie keine Antworten sind, sondern nur Verlegenheitserklärungen? Grenzen wir sie aus? Das Resultat kennen wir. Erschießen wir sie? Es sind zu viele! Es sind zu viele, die den Sinn des Lebens suchen.
Von der Sinnsuche in der Dritten und Vierten Welt zu sprechen, sollten wir aber geflissentlich unterlassen: Wenn der Frieden die Sinnlosigkeit der Existenz erst richtig erkennbar macht, so vergißt man im Kampf ums Überleben, weshalb man überleben will.
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